Review
JSAUX Crystal Backplate
Auf der Suche nach einem passenden Dock für mein Steam Deck bin ich irgendwie auf das Crystal Backplate von JSAUX gestoßen, das irgendwie seinen Weg in meinen Warenkorb gefunden hat 
Im Rahmen meines SSD Upgrades hat es sich angeboten auch die Rückseite zu ersetzen, um einen großen Schritt in Richtung Case Modding zu machen. Irgendwie finde ich es immer faszinierend, wenn man in ein Gerät rein gucken kann, vor allem wenn es so aufgeräumt wie das Steam Deck aussieht.
Die Transparente Rückseite erhaltet ihr z.B. über Amazon in verschiedenen Farben:
https://www.amazon.de/dp/B0BX6KSX3Q?th=1
Was das Set Beinhaltet
- Crystal Backplate mit vormontierten Paddles, die dem original entsprechen
- zwei alternative Paddle Größen für jede Taste
- Schraubendreher zum lösen der Schrauben um das Steam Deck zu öffnen und die Paddles tauschen zu können.
- Gehäuseöffner zum entfernen der Steam Deck Rückseite
- Fingerlinge
- Schrauben Set für jede Schraube, die in Verbindung mit dem Tausch der Rückseite oder der Paddles verloren gehen könnte (es werden keine dieser Schrauben benötigt, wenn man nichts fallen lässt und verliert)
Austausch der Paddles
Wie man auf dem letzten Bild gut erkennen kann, besteht der Unterschied zum original Paddle (und die, welche bereits vormontiert sind) darin, dass der Druckpunkt durch eine zusätzliche Lasche nicht nur bisschen weiter nach außen verlagert wird, auch bietet die Form Vorteile im Grip der Tasten. Bei Tests bin ich für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass mir die Paddles mit der leichter herausstehenden Lasche mehr zusagen. Theoretisch könnt ihr die stärker und weniger stark ausgeprägten Paddles mischen, nur die vormontierten Paddles sind, wie die Original Paddles, aus einem Stück, so dass sie immer nur beide zusammen raus- oder rein geschraubt werden können. Der Austausch der Paddles ist so selbsterklärend, dass ich einfach folgende Bilder sprechen lasse.
Qualität
Ich hatte ein bisschen Angst, dass die Qualität nicht ansatzweise an das Original ran kommen könnte und scharfe Kanten oder ein Spalt zu erwarten sind. Die Angst kann ich euch voll und ganz nehmen. Die Qualität von Case, Zubehör und Paddles kann voll und ganz überzeugen. Alles sitzt perfekt, es gibt keine unschönen Plastik Fetzen von der Produktion welche noch entfernt werden müssten und der Micro-SD Karten Slot ist ebenfalls nicht beeinträchtigt.
Die Standard Paddles hätten gerne auch einzeln sein können, statt zusammenhängend, eventuell hilft hier aber auch eine kleine Säge, falls man verschiedene Größen mischen will.
Temperaturen und Probleme mit dem Wärmeleitpad
Teil der neuen Backplate ist ein Stück Aluminium, welches über ein 1,5mm dickes Wärmeleitpad mit dem EMV-Schild der Wärmeführenden Komponenten gekoppelt ist. Bereits in den Amazon Bewertungen wird darüber spekuliert, ob das große Wärmeleitpad eher für Wärmestau sorgt als diese abzuführen. Die Aluminium Platte lässt sich von außen jederzeit berühren. Durch die Kopplung an den Prozessor wird die Platte nach 10 min. Cyberpunk 2077 55°C heiß und geht mit der Zeit hoch auf 60°C. Auch das Original Case wird ca. 50°C heiß, das besteht aber aus Plastik und überträgt die Temperaturen nicht so gut.
Aluminium Platte - Crystal Case:
Original Case (links oben einströmende Luft, rechts Lüftungsschlitze für ausströmende Luft):
Einen Wärmestau kann ich nicht bestätigen, da auch die Temperatur an den Lüftungsschlitzen nach jeweils 10 min. Cyberpunkt 2077 nahezu identisch ist.
Lüftungsschlitze für ausströmende Luft - Crystal Case:
Lüftungsschlitze für ausströmende Luft - Original Case:
Bei einem Praxistest, bei dem ich Cyberpunkt jeweils 10 min. mit dem einen und mit dem anderen Case gespielt habe hat keine großen Unterschiede gezeigt. Tatsächlich konnte ich eine kleine Verbesserung der Temperaturen in Verbindung mit dem Crystal Case feststellen. Während sich im Original Case die Temperaturen von GPU und CPU in der Regel bei 85°C (+/- 3°C) beweget haben, verschiebt sich das ganze in Verbindung mit dem Crystal Case um 4 bis 5 °C nach unten.
Ich sehe potential darin, wenn man ein dickeres Stück Kupfer statt der Aluminium Platte in Kombination mit einem dünneren Wärmeleitpad nutzt, vermutlich kann man dann aber ein Spiegelei auf dem Ding braten.
Das einzige große Problem, welches ich mit dem Case habe, liegt ebenfalls im großen Wärmeleitpad. Beim testen habe ich zwischendurch natürlich wieder auf das alte Case gewechselt. Dabei hat das Pad relativ gut am Schutzblech gehaftet. Das Pad ist robust und ist nicht kaputt gegangen, hat auch verhältnismäßig leicht am Blech gehaftet, das hat trotzdem gereicht, dass das Blech leicht vom Board gezogen wurde und nun bisschen verbogen ist. Nichts wildes und ist weit weg davon als Schaden bezeichnet werden zu können, trotzdem erwähnenswert.
Eine mögliche Verbesserung der Kühlperformance könnte möglicherweise durch anpassen der Wärmeleitpad Geometrie erreicht werden. Vielleicht so, dass es zum einen weniger thermischen Kontakt herstellt und man dafür einen Kühlkanal rein schneidet, so dass die einströmende Luft eventuell noch bisschen wärme abführt.
Pro & Contra:
+ kein besonderes Werkzeug benötigt. Alles wichtige wird wird mitgeliefert
+ Umbau lässt sich einfach wieder rückgängig machen
+ Fällt definitiv auf und wertet den Gesamteindruck auf (Subjektiv natürlich)
+ Verbesserung der Temperaturen
+ Alternative Paddles, falls einem die Standard Paddles nicht zusagen
- Wärmeleitpad haftet an EMV-Schield und verbiegt dieses leicht beim zerlegen
- Aluplatte an Rückseite wird so heiß, dass man sich verbrennen könnte
- Standard Paddles sind zusammenhängend, statt einzeln so wie die alternativen
- Könnte je nach Geschmack mehr transparent sein, damit mehr vom inneren sichtbar ist (Subjektiv)
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit dem Case und sehe potential für mögliche Case Mods in Richtung LED, wie ich es damals gerne mit der PSP gemacht habe. Ob ich in diese Richtung aktiv werde, wie mein 15 Jahre jüngeres ich, wird die Zeit zeigen 
Wie die Rückseite (ab)montiert werden kann, könnt ihr im Tutorial zum SSD Upgrade nachlesen.
