Herzlichen Glückwunsch, Nintendo! Ihr habt es geschafft, ein weltweites Kultspiel zu nehmen, es aufzublasen wie einen Koopa-Ballon – und dabei das Lenkrad gleich komplett aus der Hand zu geben.
Open World? Eher Open Leere.
Der neue Free-Roam-Modus verspricht eine offene Welt voller Abenteuer. Was man bekommt, ist ein trostloser Freizeitpark ohne Fahrgeschäfte. NPCs mit dem Charme eines Parkplatzwärters, Aufgaben so aufregend wie Ölwechsel – und nein, man kann es nicht mit Freunden im lokalen Multiplayer genießen. Genial, wirklich.
24 Fahrer? Mehr wie 24 Gründe, das Spiel zu meiden.
Statt klassischer Mario-Kart-Spannung bekommt man eine Item-Schlacht im Dauerfeuer-Modus. Die Rennen fühlen sich an wie ein Chaos-Buffet ohne Struktur, bei dem Skill bestenfalls eine Rolle spielt, wenn man das Spiel auf Standbild stellt.
Next-Gen? Wo denn bitte?
Die Switch 2 soll ein technisches Upgrade sein, Mario Kart World beweist das Gegenteil. Grafik? Hübsch, aber steril. Soundtrack? Beliebig. Ladezeiten? Überraschend wach. Das Spiel sieht aus wie Mario Kart 8.5, fühlt sich aber oft wie ein Early-Access-Projekt an, das aus Versehen zum Vollpreis veröffentlicht wurde.
Und der Preis? Ein Witz – aber keiner zum Lachen.
80 Euro für ein Spiel, das mehr wie ein glorifizierter Season Pass wirkt. Die Hälfte der Charaktere? Hinter Bezahlschranken. Neue Karts? Bitte nochmal zahlen. Nostalgie? Ja – wenn man sich daran erinnert, wie fair Mario Kart früher mal war.
Fazit:
Mario Kart World ist wie ein überzuckertes Energy-Getränk: laut, grell und kurzzeitig aufregend – aber am Ende bleibt nur ein klebriger Nachgeschmack. Wer wirklich Spaß am Fahren will, sollte lieber den Rückwärtsgang einlegen und zu Mario Kart 8 Deluxe zurückkehren. Da weiß man wenigstens, wofür man bezahlt hat.