Beiträge von hansa

    Sammelklage wegen Linux-Aussperrung


    Sony steht Ärger ins Haus. In den USA ist eine Sammelklage gegen den japanischen Unterhaltungselektronikkonzern eingeleitet worden. Anlass ist die mit einem Firmware-Update gestrichene Möglichkeit, bei der "alten" PlayStation 3 Linux als alternatives Betriebssystem aufzuspielen.


    Bei dem am 1. April veröffentlichten Update entfiel der Menüpunkt "Other OS", über den sich etwa ein Linux-betriebssystem installieren ließ. Die neue Firmware war zwar keine Pflicht; ohne Update war aber kein Zugang mehr zum PlayStation-Network und damit kein Multiplayer-Spiel mehr möglich.


    Eingereicht wurde die Klage, am Dienstag, den 27. April, von dem in Kalifornien wohnenden Anthony Ventura. Als Grund wird die "absichtliche Deaktivierung einer wichtigen Funktionalität, die ursprünglich beworben wurde" angegeben. Sony täusche damit Millionen von Kunden und unterwandere den Kaufvertrag. Außerdem missachte Sony das kalifornische Wettbewerbsgesetz, in dem es die Kundschaft vor die Zwangswahl stelle, entweder die neuen Funktionen der Firmware-Version 3.21 oder eben Linux als Betriebssystem zu nutzen.


    Das Unternehmen gab damals an, das Update sei aus Sicherheitsgründen erfolgt. Die Anklageschrift unterstellt Sony, dass es vielmehr die Angst vor Raubkopieren gewesen sei, welche zum Wegfall des "Other OS"-Features geführt habe. Eine Ansicht, die von vielen Branchenexperten geteilt wird. Die komplette Anklageschrift ist auf dieser öffentlichen Internetseite der US-Gerichte einsehbar.


    Ärger wegen des Linux-Wegfalls hatte Sony bereits Mitte April in Großbritannien. Dort zahlte der Versandhändler Amazon einem Kunden knapp 100 Euro zurück, nachdem dieser sich über die fehlende "Other OS"-Option beschwert hatte.




    Quelle: Sat+Kabel