neu im kino ab 21.2

  • Sweeney Todd-Der teuflische Barbier aus der Fleer Street


    Die Anfangssequenz erinnert an Draculas Ankunft in London: Ein einsames Segelschiff durchstößt wabernde Nebelschwaden und schippert die Themse hinauf. An Bord befindet sich Benjamin Barker (Johnny Depp), dem nach 15 Jahren die Flucht aus einem australischen Arbeitslager gelungen ist. Der vom Schicksal gezeichnete Barbier kehrt in seine Heimatstadt London zurück, um an Richter Turpin (Alan Rickman) Rache zu nehmen. Dieser hatte Barker unter falschen Anschuldigungen aus dem Weg geräumt, damit er ungehindert dessen schöne Gattin Lucy vernaschen konnte.
    Kaum an Land, kehrt Barker an seine alte Wirkungsstätte in der Fleet Street zurück, wo seine Vermieterin Mrs. Lovett (Helena Bonham Carter) zwischenzeitlich eine schäbige Pastetenbäckerei aufgezogen hat. Von der in den vormals feschen Barbier verliebten Schreckschraube muss Barker erfahren, dass sich Lucy aus Kummer über sein Verschwinden vergiftet hat und ihre gemeinsame Tochter Johanna (Jayne Wisener) als Mündel von Richter Turpin aufwächst. Hasserfüllt reift in Barker beim Anblick seiner geliebten Rasiermesser ein teuflischer Plan: Unter dem Namen Sweeney Todd eröffnet er über der Bäckerei einen neuen Salon, in den er seinen Todfeind zu locken hofft. Je länger der Teufelsbarbier jedoch zum Warten verdammt ist, desto manischer wird er. Mit dem Ergebnis, dass ein Kunde nach dem anderen seine Rasur mit dem Leben bezahlt – und Mrs. Lovetts Bäckerei dank einer neuen Fleischpastete zu florieren beginnt.


    Was nach einem wilden Potpourri aus tragischem Bühnenstoff und makabrem Horrorszenario klingt, ist es auch. Hollywoods Grusel-Virtuose Tim Burton hat mit „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ Stephen Sondheims gleichnamiges Broadway-Stück für die Leinwand adaptiert. Dabei erweist sich seine Entscheidung, statt eines Films mit integrierten Musiknummern ein waschechtes Filmmusical zu inszenieren, als Segen und Fluch zugleich.


    Gestandene Schauspieler wie Johnny Depp, der für seine bravouröse Darbietung verdientermaßen die dritte Oscar-Nominierung eingeheimst hat, Helena Bonham Carter und Alan Rickman voller Inbrunst Songtexte über Liebe, Schmerz, Sehnsucht und Rache schmettern zu sehen, ist zweifelsohne eine besondere Attraktion. Trotzdem kann man sich des Gefühls nicht ganz erwehren, dass die höchst konzentriert zu Werke gehenden Gesangsnovizen in den wenigen musikfreien Szenen des Films schauspielerisch aufblühen.


    Wegen der auf statische Szenenabfolgen ausgerichteten Singspiel-Dramaturgie ähnelt der Spannungsbogen der notgedrungen sehr stringenten Filmhandlung darüber hinaus einer Nummernrevue, die zwischen schwarzem Humor und großer Tragödie changiert. Da fragt man sich unweigerlich, was Burton und sein Starensemble aus dem packenden Stoff ohne die Ablenkung durch die Musik hätten machen können.


    Originaltitel: Sweeney Todd – The Demon Barber of Fleet Street, USA 2007
    Regie: Tim Burton
    Darsteller: Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Timothy Spall, Sacha Baron Cohen, Jamie Campbell Bower, Laura Michelle Kelly, Jayne Wisener, Ed Sanders
    Länge: 116 Min.
    FSK: ab 16


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    Die Liebe in den Zeiten der Cholera


    Verbotene Blicke getauscht, ein paar Worte gewechselt, und schon weiß Florentino: Fermina ist die Frau fürs Leben. Doch Señor Daza hält die Beziehung seiner Tochter zu dem Büroschreiber für unstandesgemäß. Himmel und Hölle setzt er in Bewegung, um die beiden zu trennen. Fermina heiratet einen Arzt, der ihr ein liebevoller Gatte sein wird, sie aber ständig betrügt. Für Florentino hingegen ist klar: Die Schöne und er gehören zusammen. Was ihn nicht davon abhält, im Laufe seines langen Lebens mit 622 Frauen zu
    schlafen.


    Der Weltbestseller von Ga-briel Garcia Marquez gilt als Lesestoff, der wie kolumbianisches Brausepulver wirkt. Denn der Nobelpreisträger reicherte seine grotesk-romantische Fantasie über einen Mann, der jahrzehntelang darauf wartet, dass ihn seine Angebetete erhört, mit Sätzen voller Magie und Eleganz an, die nur so prickeln.


    Originaltitel: Love in the Time of Cholera, USA 2007
    Regie: Mike Newell
    Darsteller: Javier Bardem, Giovanna Mezzogiorno, Benjamin Bratt, Catalina Sandino Moreno, Hector Elizondo, Unax Ugalde, Liev Schreiber, Fernanda Montenegro, John Leguizamo, Laura Harring, Ana Claudia Talancon, Alicia Borrachero, Angie Cepeda, Marcela Mar
    Länge: 139 Min.
    FSK: ab 6


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    Die wilden Kerle 5


    Nach ersten Fantasy-Motiven in der vierten Adaption von Joachim Masanneks Kinderbuchreihe geht es im fünften und letzten Leinwandabenteuer der wilden und fußballverrückten Kerle vollends übersinnlich zu. Auf der Suche nach ihrem über Nacht verschwundenen Anführer Leon gelangt die Bande ins Schattenreich hinter dem Horizont. Dessen Herrscher Darkside entpuppt sich als Vampir, der Leons Aufenthaltsort nur preisgibt, wenn die Kerle ihn und seine Vampir-Girls im
    3-D-Soccer schlagen. Bei einer Niederlage müssen sie die Nacht in Darksides Festung verbringen – und versuchen, den Verführungskünsten der Blutsauger zu widerstehen.


    Originaltitel: D 2008
    Regie: Joachim Masannek
    Darsteller: Jimi Blue Ochsenknecht, Sarah Kim Gries, Raban Bieling, Nick Romeo Reimann, Marlon Wessel, Kevin Ianotta, Leon Wessel, Janina Fautz, Philip Gaube, Marvin Unger, Paula Schramm, Sandro Ianotta, Bruno Schubert, Sarah Horváth
    Länge: 102 Min.
    FSK: ab 6


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    Helden der Nacht


    Manchmal muss man Umwege machen, um zu erkennen, wohin man wirklich gehört. Im Fall von Bobby Green heißt das zunächst: seinen Namen ändern, sich von der Familie distanzieren, als Manager eines Szeneclubs im Manhattan der späten 80er Jahre arbeiten. Obwohl Bobby in einem Milieu lebt, dessen Grenze von halbseiden zu kriminell fließend ist, gelingt es ihm, sich aus allem rauszuhalten. Bis zu jener Drogenrazzia, an der zwei Cops beteiligt sind, die Bobby bestens kennt: sein Vater und sein Bruder.
    James Gray gilt als Spezialist für melancholische Thriller. Zwischen Spannung und Psychologie finden seine Filme eine homogene Balance. Gray verheizt seine Schauspieler nicht als Ballermänner, sondern macht aus ihnen verwundbare Figuren, die viele Haken schlagen müssen, um zu überleben – und das nicht nur im Kugelhagel. Sein Unterweltdrama über zwei Brüder auf entgegengesetzten Seiten des Gesetzes ist vielleicht nicht allzu originell. Aber kunstvoll veredelt.


    Originaltitel: We Own the Night, USA 2007
    Regie: James Gray
    Darsteller: Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Robert Duvall, Eva Mendes, Tony Musante, Antoni Corone, Alex Veadov


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    Staub


    Goethes Faust wollte wissen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Hartmut Bitomsky gibt nun endlich die Antwort: Staub. Inhaltlich faszinierend facettenreich porträtiert diese filmisch leider etwas biedere Dokumentation den Stoff, der den Himmel färbt, krank macht und nie verschwindet. Ein Muss für alle Grundkurse in Biologie und Philosophie – und für Reinigungskräfte.


    Originaltitel: D/CH 2007
    Regie: Hartmut Bitomsky


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