Juno
Und sie dachten schon, das Kind sei von der Schule geflogen. Oder drogensüchtig. Stattdessen eröffnet die 16-jährige Juno ihrer Familie, dass sie schwanger ist – von ihrem Kumpel Paulie, der nach diesem „Volltreffer“ kurz in Papas Ansehen steigt. Juno beschließt, ihr Baby zur Adoption freizugeben. Die geeigneten Eltern findet sie per Anzeige: das Bilderbuch-Paar Vanessa und Mark Loring.
Die Szene, in der sich Junos gutmütiger Dad und die Yuppie-Lorings in ihrem gepflegten Eigenheim gegenübersitzen, gehört zu den köstlichsten des Films: „Das ist eine Pilates-Maschine.“ – „Ah ja. Und was stellt man damit her?“ Vanessa und Mark sind anders, aber einfach perfekt. Bis Juno merkt, dass sie allemal erwachsener ist als Midlife-Mark, der lieber cool wäre, statt Vater zu werden.
Originaltitel: Juno, USA 2007
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Ellen Page, Michael Cera, Jennifer Garner, Olivia Thirlby, Daniel Clark, Valerie Tian
Länge: 96 Min
FSK: ab 6
Dan-Mitten im Leben
Während des jährlichen Familientreffens verliebt sich Dan (Steve Carell), Witwer und Vater von drei anstrengenden Töchtern, in Marie (Juliette Binoche). Dass die sich wenig später als neue Freundin seines Bruders entpuppt, ist Ausgangspunkt für eine der lustigsten romantischen Komödien seit „Was das Herz begehrt“.
Natürlich steht das Happy End von Anfang fest. Aber es macht irrsinnig viel Spaß, den überbordend turbulenten Weg des Paares dorthin zu verfolgen – umgeben von neugierigen Familienmitgliedern jeden Alters. Regisseur Peter Hedges schrieb bereits die Vorlagen zu so wunderbaren Filmen wie „About a Boy“ oder „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ – und auch diesmal hat er am Drehbuch mitgewirkt. Köstliche Dialoge, die bei allem Tempo immer den tief empfundenen „Genauso ist es!“-Moment enthalten, slapstickartige Situationskomik (eine großartige „In der Dusche verstecken“-Szene) und eine verliebte Grundstimmung, so kuschelig wie ein Abend zu zweit vor dem Kamin: Zum Mehrfachgucken schön.
Originaltitel: Dan In Real Life, USA 2007
Regie: Peter Hedges
Darsteller: Steve Carell, Juliette Binoche, Dane Cook, Dianne Wiest, John Mahoney, Alison Pill, Brittany Robertson, Marlene Lawston, Norbert Leo Butz, Amy Ryan, Jessica Hecht, Frank Wood
Die Anruferin
Irm pflegt ihre bettlägerige Mutter. Um ihre Einsamkeit zu kompensieren, ruft sie regelmäßig mit verstellter Kleinmädchenstimme fremde Leute an und verwickelt sie in infantile Gespräche. Irgendwann lernt sie eine dieser Gesprächspartnerinnen von Angesicht zu Angesicht kennen: Sina (Esther Schweins) hat gerade ihren Mann verloren. Zwischen Irm und der Witwe keimt eine verlogene Freundschaft. Der größte Pluspunkt des schwermütigen Films ist die herausragende Hauptdarstellerin. Valerie Kochs zerbrechliche und irritierende Präsenz entschädigt für einige Drehbuchschwächen und das recht unbefriedigende Ende.
Originaltitel: D 2007
Regie: Felix Randau
Darsteller: Valerie Koch, Esther Schweins, Franziska Ponitz, Jörg Reimers, Piet Fuchs, Stefanie Mühlhan, Ivan Shvedoff
Länge: 84 Min., FSK: ab 12
Die Geheimnisse der Spiderwicks
Das Zauberwort heißt Fantasy. Seit dem Erfolg von Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Adaption gelten Filme dieses Genres in Hollywood als wahre Geldmaschinen. Infolgedessen durchstöbern die Filmstudios den Büchermarkt unentwegt nach Franchise-fähigen Stoffen. Jüngstes Fundstück: „Die Spiderwick-Geheimnisse“ der Kinderbuchautorin Holly Black.
Im Film zieht die frisch geschiedene Helen (Mary-Louise Parker) mit ihren drei Kindern in das leerstehende Landhaus ihres Urgroßonkels Arthur Spiderwick. Als der aufsässige Jared auf dem Dachboden Spiderwicks Lexikon der magischen Welt findet, ruft dies die Kobold-Armee des finsteren Ogers Mulgarath auf den Plan. Schließlich lässt sich mit den im Buch notierten Geheimnissen die Welt der Fabelwesen beherrschen.
Originaltitel: The Spiderwick Chronicles, USA 2008
Regie: Mark S. Waters
Darsteller: Freddie Highmore, Mary-Louise Parker, Joan Plowright, David Strathairn, Martin Short, Sarah Bolger
Ein tödlicher Anruf
Die an sich taffe Studentin Beth (Shannyn Sossamon) steht unter Schock: Bereits zwei ihrer Kommilitonen sind bizarren Unfällen zum Opfer gefallen. Jeweils wenige Tage zuvor haben beiden per Handy eine Nachricht bekommen, in der ihre eigene Stimme im Moment des Todes zu hören ist. Da die Vorfälle Parallelen zum Tod seiner Schwester aufweisen, ist Detective Jack (Edward Burns) der einzige, der Beths Beobachtung nicht für eine Wahnvorstellung hält. Zusammen versuchen sie, das Geheimnis hinter den tödlichen Anrufen zu ergründen – bis auch bei Beth das Handy klingelt.
Originaltitel: One Missed Call, Jap./USA 2007
Regie: Eric Valette
Darsteller: Edward Burns, Shannyn Sossamon, Azura Skye, Ana Claudia Talancon, Ray Wise, Rhoda Griffis, Margaret Cho, Jessica Brown
Länge: 87 Min.
FSK: ab 16