Iron Man
Nanu, was ist das? Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist – Iron Man! Superman, der fliegende Weltenretter, ist bald nicht mehr der Einzige, der hoch über den Wolken neuen Abenteuern entgegenzischt. Der rotgoldene Action-Hero Iron Man setzt zum Sprung in höchste Blockbuster-Sphären an und wird es in diesem Monat richtig krachen lassen.
Der neue Stählerne entstammt wie Spider-Man und die X-Men dem Figurenfundus des Marvel-Comic-Imperiums. Seit mehr als vier Jahrzehnten kämpft der Iron Man in Sprechblasenheftchen und Zeichentrickserien gegen Superschurken und Techno-Monster. Ein Kinodebüt des Eisenmanns war lange in Planung. Als Titelheld wurde vorübergehend Tom Cruise gehandelt, doch dann sprang der wie irre auf dem Sofa von TV-Talkerin Oprah Winfrey herum und machte sich zur Witzfigur.
Sein Nachrücker ist freilich nicht weniger umstritten: Robert Downey Jr. – also ausgerechnet der Mann, der in der Vergangenheit mehr durch Alkohol- und Drogeneskapaden als überragende Leistungen auf der Leinwand auffiel. Sicher, Downey ist ein guter Schauspieler. Für seine Darstellung des berühmtesten Komikers der Welt in Richard Attenboroughs „Chaplin“ erhielt er eine Oscar-Nominierung. Aber er gilt als schwierig und unberechenbar, sein Lebenswandel brachte ihn mehr als einmal mit dem Gesetz in Konflikt. Insofern war es eine mutige Entscheidung der Produzenten, Downey in die Rüstung des Metallmanns zu stecken. Vielleicht sogar eine geniale, denn in einigen Charakterzügen der Figur könnte sich Downey durchaus wiedererkennen.
Originaltitel: Iron Man, USA 2008
Regie: Jon Favreau
Darsteller: Robert Downey Jr., Shaun Toub, Gwyneth Paltrow, Jeff Bridges, Terrence Dashon Howard, Samuel L. Jackson, Leslie Bibb, Shaun Toub, Clark Gregg
Länge: 123 Min.
FSK: ab 12
Blind wedding-Hilfe Sie hat ja gesagt
Drum prüfe, wer sich ewig bindet? Von wegen: Nach dem tragischen Tod seiner Freundin will Anderson von der Liebe nichts mehr wissen. Und so ist der Heiratsantrag, den er der Serviererin Katie macht, auch alles andere als ernst gemeint. Dumm nur, dass ihm die Kellnerin spontan ihr Jawort gibt – und damit zwei Familien ins Chaos stürzt. In den USA kam die Beziehungskomödie gar nicht erst in die Kinos. Zu Recht, denn die gequälten Gags, mit denen „American Pie“-Idol Jason Biggs um die Gunst des Publikums buhlt, wären ein echter Scheidungsgrund.
Originaltitel: Wedding Daze, USA 2008
Regie: Michael Ian Black
Darsteller: Jason Biggs, Isla Fisher, Joe Pantoliano, Joanna Gleason, Edward Herrmann, Margo Martindale, Michael Weston, Ebon Moss-Bachrach, Heather Goldenhersh, Jay O. Sanders, Rob Corddry
Länge: 92 Min.
FSK: ab 12
Eine Hochzeit und andere Kuriositäten
Der Kameramann kommt zu spät zur Trauung, und das Hochzeitsgeschenk – ein gestohlener Audi TT – ist auch noch nicht da. Doch das ist erst der Anfang einer Feier, die den meisten Gästen ganz gehörig auf den Magen schlagen und den Vater der Braut nahezu ruinieren wird. Die derbe, aber nie geschmacklose Handlung ist ein Musterbeispiel für gelungenes Timing: Mit unerschütterlicher Konsequenz zeigt die polnische Erfolgskomödie, wie ein Dorffest langsam, aber sicher im Chaos versinkt.
Originaltitel: Wesele, Pol. 2004
Regie: Wojciech Smarzowski
Darsteller: Tamara Arciuch, Andrzej Beja-Zaborski, Iwona Bielska, Lech Dyblik, Marian Dziedziel, Pawel Gedlek, Arkadiusz Jakubik, Elzbieta Jarosik
Länge: 104 Min.
FSK: ab 16
Glue
Von wegen die Jugend ist die schönste Zeit im Leben. Bücher wie „Crazy“ oder Filme wie „Kids“ wissen es besser. Jugend ist eine verdammt ernste, einsame Sache. Auch der 15-jährige Lucas, eine Zeitbombe aus Langweile, Hormonen und Pubertätsproblemen, fiebert in einer argentinischen Kleinstadt dem ersten Sex entgegen. Immer mit dabei sind sein triebgesteuerter Kumpel Nacho und das bebrillte Mauerblümchen Andrea. Dieser Sommer ist: Abhängen, eine Rockband, Klebstoff zum Schnüffeln (glue), jede Menge Zungenküsse, Gefummel und Geknutsche in wechselnden Kombinationen – dazu die trockene Hitze, der heiße südamerikanische Wind und die klassischen Ängste vor dem Leben und dem Tod. Mehr Lebensgefühl als Film.
Originaltitel: Glue, Argent./GB 2006
Regie: Alexis Dos Santos
Darsteller: Nahuel Pérez Biscayart, Inés Efron, Nahuel Viale, Verónica Llinás, Héctor Díaz, Florencia Braier
Länge: 108 Min.
FSK: ab 16
Urmel voll in Fahrt
Die besten Szenen gehören dem Seele-Fant. Immer dann, wenn auf der Leinwand die unglaublichsten Dinge passieren, kommentiert er das Geschehen mit einem stoischen „Das ist nicht normal“. Das werden auch all jene denken, die mit den Marionetten der Augsburger Puppenkiste aufgewachsen sind und nun bereits zum zweiten Mal mit einem Urmel konfrontiert werden, das an Plastikspielzeug made in China erinnert. In seinem neuen Trickfilmabenteuer träumt der knuffige Dino davon, als Attraktion in einem Freizeitpark groß rauszukommen. Die actionreiche Story dürfte die kleinsten Urmel-Fans überfordern, die älteren werden zumindest über die teils rasanten Computeranimationen staunen.
Originaltitel: D 2008
Regie: Reinhard Klooss, Holger Tappe