Razzia bei der GEZ in Köln - Verdacht auf Bestechung mit Bordellbesuchen

  • Die Staatsanwaltschaft Wuppertal durchsucht seit dem frühen morgen die Geschäftsräume der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) in Köln-Bocklemünd.


    "Wir haben den Verdacht, dass hochrangige Mitarbeiter der GEZ bestechlich waren", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal der Kölner Boulevarzeitung "Express". Der Verkäufer einer Wuppertaler Computerfirma soll unter anderem einen GEZ-Chef-Einkäufer mit Bordellbesuchen bestochen haben, hieß es. Mehrere Privatwohnungen im Rheinland seien durchsucht worden. Auch gegen Mitarbeiter einer Kölner Versicherung und zweier IT-Firmen aus Aachen und Düsseldorf werde ermittelt, sagte der Sprecher der Zeitung. Die GEZ zieht im Auftrag von ARD und ZDF die Fernseh- und Radiogebühren bei deutschen Haushalten ein.


    Anmerkung: Weitere Informationen folgen


    Quelle: satundkabel


    [UPDATE]


    Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat die Geschäftsräume der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) in Köln-Bocklemünd sowie mehrere Privatwohnungen im Zusammenhang mit Bestechungsvorwürfen durchsucht.


    Die Behörde ermittele zur Zeit in Nordrhein-Westfalen gegen einen Vertriebsbeauftragten eines EDV-Hardware-Lieferanten, mit dem auch die GEZ seit Jahren in Geschäftsbeziehung stehe, bestätigte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Dienstag nachmittag. Neben Mitarbeitern anderer Unternehmen und Privatpersonen werde im Rahmen des Verfahrens derzeit auch gegen zwei aktive sowie einen ehemaligen Mitarbeiter der GEZ ermittelt, hieß es. Die Organisation zieht im Auftrag von ARD und ZDF die Fernseh- und Radiogebühren bei deutschen Haushalten ein.


    Staatsanwalt Alfons Grevener sagte auf Anfrage, der Chefeinkäufer und andere "Leute von Rang und Namen" hätten sich offenbar mit Besuchen in Bordellen und Spitzenrestaurants, bei Formel1-Rennen und Spielen der Fußball-Bundesliga bestechen lassen. Auch Geld sei geflossen, "wenn auch nicht die ganz großen Barbeträge", sondern solche in Höhe von einigen tausend Euro. So seien in einem Fall 12.000 Euro an einen Verein gespendet worden. Der Lieferant habe sich so einen Auftrag der GEZ in Millionenhöhe gesichert.


    Die GEZ kündigte inzwischen an, alles zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen, der Staatsanwaltschaft Wuppertal alle geforderten Unterlagen zur Verfügung stellen und somit die Ermittlungen unterstützen. Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen Einzelpersonen nicht gegen die Institution GEZ oder den Einzug der Rundfunkgebühren, hieß es.


    Die Ermittlungen seien durch eine sehr konkrete anonyme Anzeige in Gang gekommen, die möglicherweise von einem ehemaligen Mitarbeiter der Computerfirma stamme, sagte Grevener. Die Staatsanwaltschaft habe auf Grund dieses Hinweises einen Durchsuchungsbefehl bekommen und sei in den Büros sowie in der Wohnung des Chefeinkäufers in Troisdorf bei Köln "auf einige sehr interessante Dokumente" gestoßen. Daraufhin seien die Durchsuchungen an diesem Dienstag angesetzt worden. Es bestehe der dringende Tatverdacht des Betrugs, der Untreue, Vorteilsgewährung und Annahme.


    Auch andere Unternehmen seien in diesem Zusammenhang durchsucht worden. Dabei gehe es um eine Versicherung in Köln sowie um Unternehmen in Aachen und Düsseldorf. Außerdem seien insgesamt acht Privatwohnungen durchsucht worden: in Köln, Pulheim, Aachen, Neunkirchen, Langerwehe (alle Nordrhein-Westfalen) und Remseck bei Stuttgart. Die Kölner Boulevarzeitung "Express" hatte am Dienstag morgen den Vorgang öffentlich gemacht.


    Quelle: satundkabel

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