Hack: Verschlüsselung von ORF HD und AustriaSat ausgehebelt

  • Hack: Verschlüsselung von ORF HD und AustriaSat ausgehebelt


    Die österreichische Pay-TV-Plattform AustriaSat hat Ärger mit Hackern. Auch die Verschlüsselung der öffentlich-rechtlichen Sender ORF 1 HD und ORF 2 HD soll laut Medienberichten kompromittiert worden sein.


    Einschlägige Foren bestätigten am Dienstag übereinstimmend, dass die auf verschiedenen Internet-Plattformen kursierende ILTV-Firmware des Programmierers Kunibert beim Einsatz auf dem Edision-Receiver VIP sowie kompatiblen Boxen von Octagon die von den Veranstaltern eingesetzte Cryptoworks-Verschlüsselung erfolgreich aushebelt. Dabei kommt ein Software-Emulator zum Einsatz, der dem Gerät das Vorhandensein einer legalen Smartcard vortäuscht. Common-Interface-Modul oder Karte werden nicht benötigt.


    Neben den hochauflösenden Sendungen des Österreichischen Rundfunks über Astra 19,2 Grad Ost sind auch die Privatsender ATV, Puls4 Austria, Austria 9 TV sowie das AustriaSat-Bouquet mit insgesamt 14 Bezahlsendern wie RTL Living, MTV Music, Sportdigital und Hustler TV von dem Hack betroffen.Die Plattform der luxemburgischen M7 Group, die für 2011 ein umfassendes HDTV-Angebot in Aussicht gestellt hat, war erst am 26. Oktober an den Start gegangen


    An der Portierung für weitere Linux-basierte Set-Top-Boxen wird bereits gearbeitet. Verschiedene Gruppen kündigten entsprechende Veröffentlichungen unter anderem für Modelle von Clarke-Tech in den kommenden Tagen an. ORF und Austria Sat haben sich bislang nicht zu der aufgetretenen Sicherheitslücke und möglichen Gegenmaßnahmen geäußert. Eine Anfrage von DF läuft.


    Das Umgehen von Pay-TV-Verschlüsselungen stellt in Deutschland einen Straftatbestand dar und schädigt außerdem neben den Veranstaltern letztlich auch die zahlenden Kunden der Bezahlplattformen, da deren Fortbestand mit steigender Schwarzseher-Quote wirtschaftlich gefährdet ist.


    Quelle: Digital Fernsehen


    Ist ja schon ne weile bekannt, aber es funktioniert jetzt definitiv, habe es gesehn, deswegen jezz mal hier die news

  • ORF Digital-System wurde geknackt


    Die Gerüchte tauchten bereits kurz vor Weihnachten auf, wurden damals aber von der ORF-Tochter ORS dementiert. Die FUTUREZONE bekam jetzt aber die offizielle Bestätigung: Das Verschlüsselungssystem der ORF-Karten wurde geknackt. 1,3 Millionen Smartcards müssen getauscht werden.


    Die Zutaten sind ein nicht zertifizierter Sat-Receiver, ein Computer, der dazupassende digitale Schlüssel und Programmier-KnowHow, schon hat sich ein Teil der kostenpflichtigen Welt des Satelliten-Fernsehens geöffnet. „Es stimmt, das ORF Digital-System wurde von Hackern angegriffen“, bestätigt der Sprecher der ORF-Tochter ORS, Michael Weber. „Sie haben sich den illegal nachgemachten Schlüssel einer Kundenkarte besorgt.“ Publiziert wurden die Schlüssel auf den einschlägigen Webseiten wie etwa Nachtfalke, Box-Pirates oder auch den Foren, in denen Fragen zu den jeweiligen Receivern diskutiert werden.
    Drei Karten-Generationen betroffen


    Drei Karten-Generationen betroffen


    Betroffen sind alle ORF-Smartcards der Cryptoworks-Generationen 4, 5 und 6 (Kartennummern 0004294xxxxx, 0004295xxxxx und 0004296xxxxx), die zwischen 2003 und 2006 über den Elektrohandel verkauft worden sind, was mehr als 1,3 Millionen Karten sind. Die Smartcards der neueren Generation ab 2007 – etwa 1,8 Millionen Stück – sind von der Attacke nicht betroffen. Der Crack funktionierte auf dem Edison-Receiver Argus Vip, einigen Setop-Boxen von Octagon sowie auf der Dreambox von Dream Multimedia – Geräte, die nicht ORF-zertifiziert sind.


    Die ersten Gegen-Maßnahmen


    Die ORS, der digitale Servicebetreiber des ORF, und die Smartcard-Hersteller-Firma Irdeto versuchen die Attacke auf zwei Ebenen zu bekämpfen. Erstens wurde jenen Seiten, auf denen die Anleitungen, Geräte und Codes angepriesen wurden, mit rechtlichen Schritten gedroht; diese Webseiten sollen laut ORS-Sprecher Weber „zu 100 Prozent“ gesperrt werden. Zweitens wurde die Verschlüsselung geändert. Das hat zur Folge, dass jene Boxen, auf denen die gecrackten Karten funktioniert haben, nicht mehr funktionieren. Derzeit wird der Schlüssel im Wochenrhythmus geändert. Da die Boxen nicht selbstständig den Schlüssel wechseln können, bedarf es immer wieder eines Experten, der die Box umprogrammiert. „Da das die meisten ohnehin nicht selbst können, sondern das bei Bekannten in Auftrag gegeben haben und mindestens 150 Euro dafür bezahlt haben, ist das Problem eingedämmt“, ist Weber überzeugt. Das Cracken sei zwar damit nach wie vor möglich, mache die Arbeit der Hacker aber ziemlich sinnlos. "Der TV-Kunde hat kein Bild und ärgert sich."
    Systemlücke bleibt


    Systemlücke bleibt


    Da es das Hintertürchen nach wie vor gibt, müssen ORF und ORS zu drastischeren Maßnahmen greifen und 1,3 Millionen Karten austauschen. „Wir werden den Tausch in den kommenden zwei bis drei Jahren in Tranchen durchführen müssen“, so Weber. Unklar ist aber noch, wer die Kosten für die neue Karte übernehmen muss. „Das wird sich in den kommenden Wochen entscheiden.“ Das Cryptoworks-System dürfte aber ohnehin veraltet sein, denn bis 2014 soll es auslaufen und abgeschaltet werden. ORF und ORS hoffen nun, dass jene Kunden mit alten Smartcards selbst aktiv werden und im Fachhandel ihre Karten umtauschen.
    AustriaSat-Programm als Ziel


    AustriaSat-Programm als Ziel


    Warum die ORF-Karte gecrackt wurde, liegt aber nicht im ORF-Programm, sondern im Angebot des neuen Sat-Anbieters AustriaSat, der sich ebenfalls auf der ORF-Plattform befindet. Dieser Programm-Anbieter, der sich als Bezahlsender für die Masse etablieren will (ein Jahresabo kostet unter 100 Euro) hat 14 Kanäle im Portfolio, darunter aber die zwei Erotik-Sender Hustler-TV und Dorcel-TV; und deretwegen wurde das System gecrackt.


    Q: futurezone.at

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