Spionage Skandal: es geht in die nächste Runde, Ferrari und FIA legen Berufung ein

  • Stepney geht in die Offensive: Die Verfolger juristisch verfolgen



    Nigel Stepney will gegen jene Personen vorgehen, die ihn nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub verfolgt haben. Die Polizei sichtet derweil die Beweise.


    Nigel Stepney ist drauf und dran, nicht nur zum Angeklagten, sondern auch zum Ankläger zu werden. Denn nach den Verfolgungsjagden, von denen er vor einigen Wochen in der Sunday Times berichtet hatte, will er nun herausfinden, wer ihn verfolgt hat und gegen die Personen gerichtlich vorgehen. "Wir wurden von mehr als einem Auto mit italienischen Nummerntafeln verfolgt und als wir eines davon aufgehalten haben, wollte der Mann darin nichts sagen", hatte er berichtet. Er glaubt nicht, dass es sich dabei um einen Journalisten gehandelt hat. Was noch erschwerend für ihn hinzukommt, ist, dass seine Freundin zuhause belagert wurde und an seinem Auto Peilsender waren.


    Für Stepneys Anwältin Sonia Bartolini ist das Grund genug, die Sache juristisch genauer unter die Lupe zu nehmen. "Zur rechten Zeit werden wir unsere Schlüsse ziehen. Im Moment versuchen wir, die Nummerntafeln der Verfolger von Stepney zurückzuverfolgen und dann werden wir eine Beschwerde einreichen", erklärte sie gegenüber der Zeitung La Repubblica. Sollte sich herausstellen, dass Ferrari hinter der Sache steckt, dann wäre das für Bartolini eine besonders ernste Angelegenheit. "Es ist eine Sache, einen Mitarbeiter am Arbeitsplatz unter Kontrolle zu halten, aber es ist etwas Anderes, ihn zuhause auszuspionieren und ihn zu verfolgen, wenn er aus dem Urlaub zurückkommt", meinte sie. Wenn es tatsächlich Ferrari-Mitarbeiter waren, dann will Bartolini die Sache vor Gericht bringen.


    Währenddessen ist die Polizei in Modena damit beschäftigt, sich die konfiszierten Dokumente und Computer anzusehen, die bei den Durchsuchungen in Stepneys Haus konfisziert wurden. "Wir haben bereits einige Dokumente gesehen und im Moment gibt es nichts relevantes", meinte Polizeichef Salvatore Calabrese gegenüber der Gazzetta dello Sport. Bald sollen aber auch die Computer, Palmtops und Mobiltelefone untersucht werden. Auch Videokameras, CDs und Festplatten werden in Kürze unter die Lupe genommen. "Wir ziehen auch die Banktransaktionen in Betracht, die Stepney getätigt hat und die mit ihm in Verbindung stehen können. Im Moment ist er die einzige Person, auf die wir uns konzentrieren und sonst gibt es niemanden", sagte Calabrese. Sollten sich die Anschuldigungen der Sabotage und der Spionage gegen Stepney bewahrheiten, dann könnten ihm bis zu vier Jahre im Gefängnis drohen, berichten die italienischen Medien.


    Quelle: http://www.formel1.de

  • Richtigstellung von McLaren: Vor dem 3. Juli wusste man nichts von den Unterlagen



    McLaren hat in einer Richtigstellung betont, dass vor dem 3. Juli keiner außer Mike Coughlan von den Ferrari-Unterlagen wusste.


    Nachdem in den italienischen Medien einige Auszüge aus der eidesstattlichen Erklärung von Mike Coughlan gegenüber Ferrari aufgetaucht waren, die vermuten ließen, dass man bei McLaren bereits länger von den Unterlagen des konkurrierenden Teams wusste und außerdem mehrere McLaren-Mitarbeiter Kenntnis davon hatten, hat das Team nun eine Richtigstellung veröffentlicht. Darin bestreitet McLaren, dass ein anderes Team-Mitglied außer jenem, das von Ferrari geklagt worden war - womit Mike Coughlan gemeint sein dürfte -, vor dem 3. Juli von der Existenz der Materialien wusste.


    In voller Länge ließ McLaren folgendes verlautbaren: "McLaren ist wegen falscher Spekulationen besorgt. Diese waren aus unpräzisen und irreführenden Bezugnahmen auf Inhalte von juristischen Unterlagen hervorgegangen, die beim Gericht als Antwort auf Ferraris Aktionen in Großbritannien zur Wiederbeschaffung seines intellektuellen Eigentums eingereicht wurden. McLaren kann nach einer eigenen Untersuchung bestätigen, dass weder Material noch Daten von Ferrari im Besitz eines anderen McLaren Mitarbeiters waren oder sind, außer jenem, der von Ferrari verklagt wurde. Die Tatsache, dass dieser in seinem Zuhause unerwünschtes Material von Ferrari aufbewahrt hat, war vor dem 3. Juli keinem anderen Teammitglied bekannt."


    "Außerdem hat McLaren umfangreich nachgewisen, dass keine Ferrari-Informationen zu irgendeiner Zeit dazu verwendet wurden, um das Auto weiterzuentwickeln. McLaren blickt nun auf die Möglichkeit voraus, ein vollständiges und genaues Bild der Geschehnisse im passenden Forum zu präsentieren. Das wird vor dem FIA Motorsport Council in Paris am 26. Juli 2007 sein."



    Ein Council-Mitglied hat schon entschieden: McLaren soll straffrei ausgehen



    Ein Mitglied des World Motor Sport Council ist bereits jetzt gewillt, McLaren straffrei ausgehen zu lassen.


    Am Montag hat McLaren noch einmal ausdrücklich betont, dass man vor dem 3. Juli nichts von den Unterlagen im Besitz von Mike Coughlan wusste und keine der darin enthaltenen Informationen für das eigene Auto verwendet wurden. Joaquin Verdegay, ein Mitglied des World Motor Sport Council, der am 26. Juli über eine allfällige Bestrafung McLarens in der Angelegenheit beraten wird, ist sich jedenfalls jetzt schon sicher, dass er in der Angelegenheit wohl zu Gunsten von Mclaren entscheiden wird.


    "Es wird schwer, zu demonstrieren, dass McLaren die Informationen verwendet hat und dass man das in dem Wissen tat, woher diese kamen. Was ich jedenfalls hoffe, ist, dass das Team von Dennis nicht einmal eine Rüge bekommen wird, denn es ist fast unmöglich etwas zu beweisen", sagte Verdegay gegenüber der Zeitung Diario As. Die Situation könnte sich für ihn nur ändern, wenn Ron Dennis ein falsches Handeln einräumen würde, was angesichts der Erklärung vom Montag aber wohl nicht passieren dürfte.


    Aus der britischen Presse waren am Montag dafür andere Aspekte der ganzen Affäre zu erfahren. Dort drehte es sich um Nigel Stepney und darum, ob er möglicherweise Geld für die angebliche Informationsweitergabe erhalten habe. So berichtete die Daily Mail, dass die Untersuchung seiner Bankkonten in Italien und Großbritannien dazu diene, um das aufzudecken. Allerdings ist nach den Auszügen aus Mike Coughlans eidesstattlicher Aussage, die in der Zeitung La Repubblica zu lesen waren, nicht einmal klar, ob es überhaupt Stepney war, der die Informationen verschickt hatte. Denn Coughlan bekam die Daten per Kurier zugestellt. Die Gazzetta dello Sport will dafür genauer wissen, was in dem Paket enthalten gewesen sein soll. So sollen neben Blaupausen auch Grand Prix Daten, Telemetrie von Rennen auch aus diesem Jahr, sowie Informationen über die Reifennutzung des F2007, dessen Motormanagement und noch einiges mehr dabei gewesen sein.


    Quelle: http://www.formel1.de


  • ja ne is klar, und demnächst wissen die auch schon eine woche vorher wer das aktuelle rennen gewinnt.......die und die bild.... :D

  • Stepneygate : Stepney will Gespräch mit Montezemolo und Todt



    Nigel Stepney geht in die Offensive. Um zu beweisen, dass er Opfer einer Verschwörung ist, will er nun mit den Ferrari-Chefs persönlich reden.


    Der ehemalige Ferrari-Cefmechaniker Nigel Stepney beteuert weiterhin seine Unschuld in der Spionage- und Sabotage-Affäre um sein Ex-Team. "Ich habe nichts gegen das Team und ich würde solche Dinge niemals tun. Ich wiederhole: Das ist eine Verschwörung", stellte der Brite über seine Anwälte in der Gazzetta dello Sport klar. Um das zu beweisen möchte er nun mit den Ferrari-Chefs höchstpersönlich sprechen und Namen von Ferrari-Mitarbeitern nennen, "die ein größeres Interesse daran haben, die Dinge zu tun, weswegen ich zu Unrecht angeklagt bin."


    Nach Berichten der selben Zeitung habe der suspendierte McLaren Chefdesigner Mike Coughlan gegenüber Ferrari zugegeben, dass er das 780-Seiten starke geheime Ferrari-Dossier, dass bei ihm gefunden wurde, von Stepney erhalten habe. Aus anderen Quellen war wiederum das Gegenteil zu hören.


    Laut Stepneys Anwätin Sonia Bartoli, habe sich ihr Mandant vor einiger Zeit zwar mit Coughlan getroffen, "es ist auch wahr, dass sie dabei vielleicht über eine neue Arbeit gesprochen haben, aber unser Mandant hat keinerlei Daten oder Dokumente ausgehändigt." Falls es wirklich stimmen sollte dass Coughlan ihn als anonyme Quelle bei Ferrari belastet habe, werde Stepney ihm an geeigneter Stelle antworten, führte Bartoli weiter aus. Zudem habe Stepney sein Entlassungsschreiben immer noch nicht erhalten. "Er fühlt sich noch immer als Teammitglied."


    Quelle: http://www.formel1.de

  • Zitat

    Original von atze s
    [BLINK]Es ging nur um Jobs: Honda bestätigt Treffen mit Stepney und Coughlan[/BLINK]


    aha, aber das stimmt doch schon noch, oder haben sich das die bei ferrari auch ausgedacht ??

  • Coughlan-Gate: Tag der Entscheidung



    Seit Wochen beherrscht die Spionageaffäre rund um Ferrari und McLaren die Schlagzeilen. Heute entscheidet die FIA über den Fall McLaren.

    Ein Angestellter eines englischen Copyshops soll den Schneeball ins Rollen gebracht haben. Ob das tatsächlich der Fall ist, ob jene mehreren hundert Seiten angeblich geheimer Ferrari-Unterlagen tatsächlich dort kopiert wurden, ist bislang ein Mysterium. Doch eins ist sicher: am heutigen Donnerstag kommt zumindest etwas mehr Licht ins Spionagedunkel. In Paris entscheidet der FIA World Motor Sport Council darüber, ob McLaren Mercedes Urheberrechte anderer verletzt und illegal fremde Materialien für den Bau des MP4-22 verwendet hat. Die möglichen Strafen reichen bei einer Verurteilung von einer Rüge bis hin Disqualifikation, Punktabzug und dem WM-Ausschluss.


    Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht sein Team jedoch nicht als Angeklagten in einer Kopieraffäre. "Es herrscht keine Bange, ich wüsste nicht wovor", betont er, der auch in den vergangenen Wochen ruhig schlafen konnte. "Es ist sehr klar nachvollziehbar, dass sich mehrere Leute zusammengetan und irgendetwas geplant haben. Es ist ebenfalls sehr klar nachvollziehbar, dass unser Team nichts damit zu tun hatte. Und es ist auch sehr klar nachvollziehbar, dass diese Thematik außerhalb unseres Firmengeländes stattgefunden hat." Das soll der heutige Tag beweisen. Die notwendigen Unterlagen hat McLaren fristgerecht bei der FIA eingereicht.


    McLaren-Boss Ron Dennis fiebert dem heutigen Termin bei der FIA nicht entgegen, aber er ist auch froh, wenn er es endlich hinter sich gebracht hat - und hoffentlich wieder alle über den Sport reden. Denn an eine Bestrafung glaubt bei McLaren niemand. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur einen halben Punkt Abzug geben wird", sagt Haug. "Es gibt nichts, was wir uns vorzuwerfen hätten." Im Gegenteil: Schon früher habe es andere Spionagefälle gegeben, Zeichnungen wurden im Fahrerlager gezeigt, Material - auch von Ferrari - zu anderen Teams mitgenommen. Strafen gab es keine.


    Dennoch soll Mike Coughlan bei seinem Verfahren in London zugegeben haben, dass er die angeblichen Ferrari-Unterlagen mehreren Leuten bei McLaren gezeigt habe, die ihm alle rieten, sie sofort zu vernichten. Viele Beobachter sind sich sicher, dass diese Informationen von Ferrari in der italienischen Presse gestreut wurden. "Man kann durch das Leben gehen und den richtigen Wegen folgen", sagte Dennis am Nürburgring. "Wenn andere Leute einen anderen Weg einschlagen, der zu einem sehr großen Schaden führt, okay, aber das ist nicht mein Stil."


    Bei Ferrari wollte sich Jean Todt öffentlich nicht zu der Anhörung äußern. Der Franzose wird logischerweise nicht seine normale Rolle als WMSC-Mitglied einnehmen, aber dennoch vor Ort sein. Ob Ferrari selbst belastende Unterlagen gegen McLaren einreichen wird, ließ Todt offen. "Leider fand zu viel den Weg in die Medien, aber das liegt nicht in unserer Macht", verteidigte er sein Team. "Wir werden uns vielleicht nach dem Meeting dazu äußern." Das Ergebnis der Anhörung wird am Donnerstagabend erwartet.




    Vor der FIA-Anhörung: Ferrari bringt sich in Stellung



    Die meisten Beobachter gehen von einem Freispruch McLarens in der
    Spionage-Affäre aus - bei Ferrari sieht man das jedoch anders.

    Alles dreht sich heute während der FIA-Sitzung in Paris um die Frage, ob McLaren von den vertraulichen Ferrari-Dossiers, die beim suspendierten McLaren Chefdesigner Mike Coughlan gefunden wurden, profitiert hat. Während die meisten davon ausgehen, dass das kaum nachzuweisen ist und McLaren straffrei davon kommt, ist man bei Ferrari vom Gegenteil überzeugt und bringt sich in Stellung.


    Nach Berichten der englischen Zeitung The Guardian übermittelteten die Ferrai-Anwälte dem Londoner High Court ein Dokument, in dem sie deutlich machten, dass nicht nur Coughlan den Inhalt der Dokumente gekannt habe. Fünf Mal seien nach ihrer Ansicht vertrauliche Informationen ihres Teams an hochrangige McLaren-Vertreter übermittelt worden sein, namentlich Geschäftsführer Martin Whitmarsh und Technikdirektor Paddy Lowe.


    Bei einem dieser Treffen soll der mittlerweile gefeuerte Ferrari-Mitarbeiter Nigel Stepney das Team auch über den Unterboden von Ferrari unterrichtet haben, was letztlich zu den verschärften Unterbodentests durch die FIA führte und Ferrari einen Vorteil nahm. Auch über die Bremssysteme und die Heckflügel-Seperatoren der Italiener soll McLaren informiert gewesen sein.


    Doch für Ferrari bedeutet allein die Tatsache, dass der Chefdesigner von McLaren das Ferrari-Dossier kannte, einen massiven Vorteil für die britischen Rivalen. Schließlich seien die Möglichkeiten des Chefdesigner, das Auto zu verbessern, riesig. So pocht Ferrari nun darauf, dass ihr Rückstand gegenüber Mclaren einzig der Spionageaffäre geschuldet ist.


    "Der Unterschied zwischen den beiden Teams in der Weltmeisterschaft ist so gering, dass es wahrscheinlich ist, dass McLarens höhere Punktzahl eine Konsequenz aus der Tatsache ist, dass ihr Chefdesigner in Besitz der Ferrari-Dokumente gewesen ist", zitiert The Guardian das Ferrari-Statement gegenüber dem Londoner Gericht. So habe McLaren einen unfairen Vorteil gehabt, der für den italienischen Rennstall zusätzlich zum Inageverlust finanzielle Einbußen von 5.5 Millionen Euro bedeute, falls man die Konstrukteur-WM verliere, glaubt man in Maranello.




    Coughlan-Gate: Ecclestone hofft auf ein Ende des Blödsinns



    Bernie Ecclestone hofft darauf, dass sich die Anschuldigungen gegen McLaren als haltlos erweisen.

    Sieben Rennen vor Schluss gibt es weiterhin vier Weltmeisterschaftskandidaten. Etwas Besseres kann man sich als Formel 1-Boss eigentlich nicht wünschen. Allerdings gäbe es auch nichts Schlechteres für die Königsklasse, wenn die zwei WM-Führenden ihre Punkte am grünen Tisch wieder verlieren würden. So ist es kein Wunder, dass Bernie Ecclestone inständig hofft, dass McLaren in der Spionageaffäre vor dem World Motorsport Council in Paris heute freigesprochen wird. "Ich bete zu Gott, dass nichts Falsches geslaufen ist und dass sich alles als großer Blödsinn herausstellt", sagte Ecclestone gegenüber der Londoner Times


    "Am besten wäre es, wenn nichts geschehen wäre und natürlich wäre es hilfreich wenn sich alles aufklären würde und alle am Ende einigermaßen zufrieden sind", so der Formel 1-Chef. Es sei schon so viel über diesen "Spionage-Nonsens" geredet worden, dass das Geschehen auf der Strecke in den Hintergrund rücke, beklagte Ecclestone, der ebenso wie FIA-Präsident Max Mosley in dem Gremium sitzt, dass heute über das Schicksal der Silberpfeile entscheidet.


    Eine Prognose darüber, wie das FIA-Urteil in der Spionage-Affäre lauten könnte, konnte Ecclestone jedoch nicht geben. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand über die Weltmeisterschaft entscheidet, bevor er nicht jedes Detail kennt", sagte der 75-jährige. "Wir wissen nicht, was passiert ist. Vielleicht hat das alles nichts mit den Teams zu tun und nur mit den Personen"


    Quelle: http://www.formel1.de

  • Aus Mangel an Beweisen: Vorerst keine Strafe für McLaren



    Die FIA hat McLaren Mercedes in der Spionage-Affäre für schuldig befunden. Bestraft wurde das Team jedoch nicht - aus Mangel an Beweisen

    Der World Motorsport Council (WMSC) hat McLaren für schuldig befunden, durch den Besitz geheimer Ferrari-Dokumente den Internationalen Sportcode gebrochen zu haben. Da allerdings nicht bewiesen werden konnte, dass das Team diese Dokumente auch benutzt hat, sah der höchste FIA-Rat vorerst von einer Bestrafung ab. Jedoch droht dem britischen Rennstall der Ausschluss aus der laufenden Weltmeisterschaft 2007 sowie 2008, falls sich in Zukunft herausstellen sollte, dass McLaren doch Gebrauch von den vertraulichen informationen gemacht hat, wie die FIA in ihrer Urteilsbegründung mitteilte.


    Außerdem droht den vermeintlichen Hauptprotagonisten Nigel Stepney und Mike Coughlan ein Berufsverbot im Machtbereich der FIA. "Der WMSC wird Nigel Stepney und Mike Coughlan vorladen, damit sie einen Grund nennen können, warum sie nicht für einen längeren Zeitraum aus dem internationalen Motorsport ausgeschlossen werden sollen und hat diese Angelegenheit an die Rechtsabteilung der FIA übergeben", hieß es in dem Statement.


    McLaren Teamchef Ron Dennis sagte in einem ersten Statement: "Das Verfahren war lang und detailliert. Auch wenn ich nicht ganz zufrieden mit dem Ausgang bin - die Bestrafung passt zu unserem Vergehen."




    Nach dem FIA-Urteil: Ferrari ist sauer, McLaren erleichtert



    Während Ferrari gar nicht einverstanden mit der Entscheidung der FIA ist, McLaren straffrei davonkommen zu lassen, ist man auf Seiten der Briten erleichtert.

    Die FIA hat entschieden: McLaren Mercedes hat sich durch die Kenntnis der vertraulichen Ferrari-Unterlagen schuldig gemacht, die Regeln des internationalen Sportcodes gebrochen zu haben, bestraft wird das Team jedoch nicht. Bei den beiden Involvierten Teams rief dies zwei völlig unterschiedliche Reaktionen hervor. Die Italiener kochen vor Wut und sehen in der unterlassenen Bestrafung einen "gefährlichen Präzedenzfall", während McLaren das Urteil der FIA als "ausgewogen und fair" kommentiert.


    "Ferrari stellt fest, dass McLaren Mercedes vom FIA World Council schuldig gesprochen wurde. Daher findet das Team es unverständlich, dass die Verletzung der fundamentellen Prinzipien der sportlichen Ehrlichkeit, nicht die logische und unvermeidliche Konsequenz der Bestrafung zur Folge hat", heißt es in einer Presserklärung des Teams. "Die heutige Entscheidung legitimiert unehrliches Verhalten in der Formel 1 und stellt einen sehr ernsthaften Präzedenzfall dar", so das Statement weiter.


    Besonders schwerwiegend sei nach Ansicht der Italiener, dass nur durch Zufall ans Licht kam, dass McLaren im Besitz der Informationen war. "So könnte das Team diese auch weiterhin besitzen. In einem Sport wie der Formel 1, in der das kleinste Detail den Unterschied ausmachen kann, ist dies umso ernster." Für Ferrari schade dieses Urteil der Glaubwürdigkeit des Sports. So ließ das Team keinen Zweifel daran, dass man seine Klagen auf strafrechtlicher Ebene in Italien sowie auf zivilrechtlicher Ebene in England weiter aufrechterhalten werde.


    Ganz anders sieht die Sichtweise bei McLaren aus. "Die FIA hat eine einstimmige Entscheidung getroffen, die in den Augen von McLaren ausgewogen und fair ist", verbreiteten die Briten in ihrem Statement. "McLaren akzeptiert, dass das World Motor Sport Council (WMSC) keine Alternative hatte, als einen technischen Verstoß zu erkennen, da ein Teammitglied ohne Wissen oder Zustimmung von McLaren im Besitz von bestimmter Information gewesen ist", hieß es in der Presseerkärung." Das Team sei außerdem erleichtert, dass das WMSC keine Sanktionen verhängte, da es festgestellt hat, dass keine der Informationen benutzt worden seien.


    Sehr erleichtert gab sich Ron Dennis. "Es besteht kein Zweifel, dass die letzten 24 Tage eine große Herausforderung für uns gewesen sind", sagte der McLaren-Teamchef. "McLaren möchte in der Zukunft seinen lange gepflegten Ruf für Ehrlichkeit und Integrität erneuern und nochmals betonen, dass wir glauben, die ganze Zeit richtig gehandelt zu haben", sagte Dennis, der sich von nun an wieder auf den Sport konzentrieren will: "Jetzt haben wir eine Weltmeisterschaft zu gewinnen."


    Quelle: http://www.formel1.de

  • Stepney spricht: Der Schuldige ist noch bei Ferrari



    Nigel Stepney betont nach wie vor seine Unschuld und spricht von einem Komplott. Angeblich wollte auch Ross Brawn das Team verlassen.

    Nigel Stepney ist im Zuge der Reinwaschung seines Namens wieder etwas in die Offensive gegangen. Der ehemalige Chefmechaniker von Ferrari hat sich gegenüber der Zeitung La Republicca zu seiner angeblichen Spionage und auch der angeblichen Sabotage geäußert und alle Vorwürfe von sich gewiesen. Er beschuldigte auch Ferrari, ihm nach wie vor nachzuspionieren, weswegen er nach Frankreich geflohen sei. "Ich wurde auf dem ganzen Weg verfolgt", gab er an. Was ihm dabei besonders sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass auch seine Familie darunter leidet. "Sie können mit mir tun, was immer sie wollen, aber sie haben meine Familie mit hineingezogen", klagte er.


    Zu den Unterlagen, die bei Mike Coughlan gefunden wurden, wiederholte er das, was er schon zuvor gesagt hatte. "Jemand hat die Designs weitergegeben, aber das war nicht ich. Jemand hat mich hineingelegt und diese Person arbeitet noch für Ferrari. Ich will aber nicht noch mehr sagen, da ich nur einen Teil der Geschichte kenne. Ferrari weiß alles", sagte Stepney.


    Doch damit war er noch nicht fertig. Auch über das ominöse weiße Pulver sprach er noch, das vor dem Rennen in Monaco in den Tanks der Ferrari gefunden wurde und ihm angelastet wurde. Seiner Meinung nach ist auch das Teil eines Komplotts. "Sie haben das Pulver in meine Hosen getan, während ich geduscht habe", betonte er. Sein größtes Vergehen bei Ferrari sei gewesen, dass er das Team wechseln wollte und seinen Angaben zufolge, war er Teil einer größeren Gruppe mit einem prominenten Anführer. "Sie wäre von meinem Freund Ross Brawn angeführt worden."


    Wie er außerdem bekannt gab, hat Stepney mittlerweile einen Job außerhalb der Formel 1 angenommen. Er schloss es kategorisch aus, sich McLaren anzuschließen, nachdem er bereits als Informant des Teams bezeichnet wurde. Angesichts der nach wie vor laufenden Verfahren wäre es ohnehin schwierig gewesen. Doch das war nicht der einzige Grund. "Ich mag Ron Dennis nicht. Ich habe ihn [in der Vergangenheit] nur einmal getroffen und da schlug er vor, dass ich für ihn arbeite", berichtete Stepney.



    Der Fall McLaren: Mosley stimmt Berufung zu

    Der Fall um McLaren und die Unterlagen von Ferrari im Besitz von Mike Coughlan geht nun endgültig in die nächste Runde. Denn nach dem Schuldspruch ohne Strafe am vergangenen Donnerstag hat der nationale Automobilverband von Italien eine schriftliche Bitte an die FIA geschickt, den Fall wieder aufzunehmen. Max Mosley hat sich dieser Bitte angeschlossen und leitet den Fall nun an das Berufungsgericht des Weltverbands weiter. Der Vorstand des Automobile Club d'Italia (ACI) ist übrigens Luigi Macaluso, der bereits direkt nach dem Urteil vorige Woche seinen Unmut bekundete - und das als Mitglied des World Motor Sport Council.


    Eines von Macalusos Argumenten in der Bitte an die FIA war, dass Ferrari selbst keine Beweise vorbringen konnte, wonach jemand Anderes als Mike Coughlan bei McLaren von den Unterlagen wusste. Laut Macaluso hätten sehr wohl mehrere Mitarbeiter von Coughlans Tätigkeiten gewusst. Mosley, der eine schriftliche Antwort an Macaluso richtete, meinte in seinem Schreiben, dass eine weitere Überprüfung der Sache auch wichtig für das öffentliche Vertrauen hinsichtlich des Ergebnisses sei. So schrieb Mosley: "Ich werde diese Angelegenheit unter Artikel 23.1 der FIA-Statuten zum FIA Berufungsgericht mit der Aufforderung senden, dass das Gericht Ferrari und McLaren, sowie jeden weiteren WM-Teilnehmer anhört, der das möchte und dass herausgefunden wird, ob die Entscheidung des WMSC [World Motor Sport Council] richtig war. Falls nicht, soll eine andere Entscheidung gefällt werden, die passend ist."



    Ferrari reagiert auf Mosley: Zustimmung zur Berufung

    Wie nicht anders zu erwarten, hat Ferrari die Entscheidung von Max Mosley begrüßt, das Verfahren gegen McLaren vor das FIA Berufungsgericht zu bringen. "Ferrari empfindet die Entscheidung des FIA-Präsidenten als vernünftig. Die FIA hat richtig befunden, dass Ferrari, eine involvierte Partei, alle Rechte einer Partei innerhalb eines Verfahrens genießen muss, was in der ersten WMSC-Anhörung nicht der Fall war", ließ ein Sprecher des Rennstalls wissen. Ein Sprecher der FIA sagte inzwischen, dass die kommende Anhörung wahrscheinlich Ende August in Paris stattfinden wird.




    Ferrari vs. McLaren: Es ist noch nicht vorbei



    Die F1-Welt bleibt vorerst eine Welt der Anwälte und Abkürzungen. Nach der Entscheidung des FIA WMSC soll nun das FIA ICA entscheiden.

    Zu früh gefreut: der Spionage-Streit zwischen Ferrari und McLaren geht in eine weitere Runde. FIA-Präsident Max Mosley übergab den Fall dem FIA-Schiedsgericht. Während Ferrari sich über diese Entscheidung freute und dies zum Anlass nahm, noch einmal alle Ereignisse der letzten Tage und Wochen aufzulisten, gab sich McLaren erwartungsgemäß enttäuscht.


    "McLaren weiß nichts von neuen Informationen oder Argumenten, die seit dem World Motor Sport Council Meeting vom letzten Donnerstag entdeckt wurden", heißt es in einem Schreiben des Teams. "Daher nehmen wir an, dass das gleiche Material vom FIA International Court of Appeal angesehen wird." Entsprechend zuversichtlich sieht man dem Verfahren entgegen. "Obwohl das enttäuschend und zeitaufwändig ist, sind wir zuversichtlich, dass wir uns auch weiterhin voll auf die Weltmeisterschaft konzentrieren können."


    Ferrari will vor dem Schiedsgericht selbst Beweise vorlegen, die zeigen sollen, dass McLaren die angeblich vom Team entwendeten Daten und Designstudien im MP4-22 verwendet hat. Sollte diese Beweisführung gelingen, drohen McLaren sowohl Strafen für die laufende als auch die nächste Saison.



    Quelle: http://www.formel1.de

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