Besonders viele Vertreter der Gattung HDTV-Settop-Boxen gibt es noch nicht. Und unter den Neuheiten erscheinen so manche recht be kannt.
Der bayerische Hersteller Kathrein etwa machte sich nicht selbst an die Entwicklung, sondern kooperiert mit Pace und bringt deren Receiver DS 810 unter eigenem Label auf den Markt. Die Boxen gleichen sich technisch wie ein Ei dem anderen, inklusive Fernbedienung und Bildschirmmenü. Ein Kurzcheck von SAT+KABEL Online.
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Anschlüsse
An der Kath rein-Box finden sich alle wichtigen Anschlüsse, darunter auch ein digitaler HDMI-Ausgang, nur eine Buchse für den koaxialen Digitalton fehlt, die ist aber in TOSlink-Ausführung vorhanden. Die Auflösung über HDMI lässt sich be quem per Fernbedienung ohne Umweg über das Bildschirmmenü wäh len. Erfreulicherweise kommt bei der Kathrein-Box aber auch dann ein Signal aus den analogen Ausgängen, wenn der HDMI-Ausgang gerade aktiv ist.Kathrein-HDTV-Receiver
Bild und Ton
Geht es darum, Bild und Ton über die analogen Ausgänge abzugreifen, ist der Kathrein-Receiver mit Sicherheit nicht die erste Wahl. Das größte Manko stellte der analoge Audioausgang dar, dessen Ton selbst bei mittleren Pegeln stark verzerrt an der Buchse ankam. Für or dentliches Audio sollte daher der HDMI- oder noch besser der optische Ausgang verwendet werden. Aber auch die analogen Videoanschlüsse reizten nicht das volle Potenzial des HDTV-Signals aus, weil sie feine Bilddetails unterschlagen.
Per HDMI mit dem Projektor oder Fernseher verbunden, steigerte sich die Kathrein-Box. Die faltige Haut des Samurai-Meisters aus dem französischen Actioner "Samurai der Moderne" erschien um Welten detail reicher und schärfer, als es per Standard-TV mög lich wäre. Über unsere 1.080p-Projektoren Marantz VP-11 S1 und JVC HD-10K ging das detailreiche Bild und die Schärfe in Ordnung. Das gilt auch für einen Projektor mit 720 Zeilen wie dem Samsung SP-H700.
Bedienung
Die Firmware 1.0.26, die bei der ersten Inbetriebnahme über Satellit in einem halbstündigen Prozess automatisch nachgeladen wird, beseitigt einige grobe Schnitzer der Auslieferungsversion: Videotext-Seiten stellt die Box jetzt auch über HDMI dar, HDTV-Kanäle erhalten in der Zapping-Box eine gesonderte Kennzeichnung und die Einstellungen zur Lippensynchronität wurden überarbeitet.
Die Funktionalität wirkt indes rudimentär: Weder Timer für das Zusammenspiel mit externen Video- oder DVD-Rekordern noch eine zeitgesteuerte Abschaltung hat man dem Receiver spendiert. Der Videotext besitzt keinen Speicher, Jugendschutz-Optionen über die Premiere-PIN hinaus und selbst ein Sendersuchlauf auf PID-Basis fehlen. Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Dass der geneigte HDTV-Umsteiger unter dem Strich weniger Komfort geboten bekommt als bei so mancher preiswerten Zapping-Box mag uns nicht einleuchten. Der trostlose EPG, der auf Suchfunktion und Genres verzichtet und ein Zehn-Sender-Vorschau-Raster als einzige Darstellungsform kennt, reiht sich nahtlos in den wenig begeisternden Feature-Gesamteindruck ein.
Fazit
Ob Sie sich beim HDTV-Umstieg für Pace DS810KP oder Kathrein UFS 901 entscheiden, können Sie von Tagespreis und Markenaffinität abhängig machen, denn beide Geräte gleichen sich bei Hard- und Software aufs Haar. Nicht einmal beim mitgelieferten Zubehör finden sich Unterschiede. Rechte Begeisterung mag sich bei der Auseinandersetzung mit den beiden Boxen der neuen TV-Generation nicht einstellen. Es fehlt es vor allem an einem attraktiven Programm angebot. Aber auch Receiver-seitig wird die Freude über das befriedigende HDTV-Bild durch indiskutable Defizite auf Ausstattungsseite (10 von 30 Wertungspunkten) getrübt.
Vorteile
+ gute HDTV-Bildqualität
+ für Premiere-HD direkt geeignet
Nachteile
- Bild- und Tonqualität (PAL) mit kleinen Schwächen
- für Standard-TV nur eingeschränkt empfehlenswert
- Kopierschutz HDCP
- magere Ausstattung
- keine VCR-Timer
quelle: Sat + Kabel
