Hier habe ich ein echt guten erfahrungsbericht für all die jenigen,die nicht wissen ob oder wann sie sich eine Dreambox kaufen sollen
ZitatAlles anzeigenEINLEITUNG
Ich habe mich nach langen Überlegungen und nach viel Recherche in Internetforen vor einiger Zeit zum Kauf einer Dreambox 7020 Si entschieden und möchte all denen, die nicht soviel Zeit in eine aufwändige Internetrecherche investieren wollen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit die gängigen Insider-Infos und Forumsmeinungen zusammenfassen.
Inklusive einem - für viele wichtigen - Vergleich der unterschiedlichen Dreamboxen.
WAS IST EINE DREAMBOX? WAS IST SO BESONDERS DARAN?
Dreamboxen sind die Digital-Receiver der deutschen Firma Dream Multimedia (Sitz in Lünen, unweit von Dortmund). Es gibt inzwischen 6 verschiedene und es kommen ca. in 1-Jahres-Abständen neue dazu.
Das Besondere an diesen Sat- und/oder Kabelreceivern ist, dass sie mit einem offenen (für jederman frei zugänglichen) Betriebssystem arbeiten (Linux Enigma), und dadurch um einiges vielseitiger sind als normale Digital-Receiver. Es gibt eine große Community mit vielen Programmierern, und so gibt es ausser dem offiziellen Betriebssystem von Dream Multimedia eine Handvoll modifizierter oder gänzlich anderer Betriebssysteme. Desweiteren gibts es eine Unzahl zusätzlicher Programme, genannt Plugins oder Addons. Diese lassen sich - wie Software für den PC auf selbigem - auf der Dreambox installieren.
WAS FÜR EINEN VORTEIL HAT DER VERBRAUCHER DAVON?
Für den Verbraucher hat all das nur Vorteile:
- Fehler im Betriebssystem werden in der riesigen Community erkannt und sofort behoben.
- Es kommen ständig neue Funktionen hinzu. Z.b. gibt es einen Torrent- und einen ED2K-Client für die Dreambox, einen Mail-Server, einen Print-Server, File-Server, unzählige Skins, etc.
- Die Entwickler der Inoffiziellen Betriebssysteme fragen in den entsprechenden Foren sogar nach, welche Funktionen denn gewünscht werden. Möglich ist nahezu alles. Die meisten Wünsche, die User geäussert haben, werden tatsächlich umgesetzt. Dauerhafte softwarebedingte Probleme oder Limits sind praktisch nicht vorhanden!
WOHER BEKOMME ICH INFOS UND SOFTWARE?
Natürlich aus dem Internet. Die beste Anlaufstelle ist fürs erste die größte und auch deutschsprachige Dreambox Community Seite http://www.i-have-a-dreambox.com. Dort findet sich auch die bekannteste und beliebteste, inoffizielle Version des Betriebsystems, das sogenannte GEMINI.
ICH HABE KEINE LUST MICH SOLANGE DAMIT ZU BESCHÄFTIGEN:
Kein Problem. Man muss sich die Dreambox nicht zum Hobby machen, auch wenn sie dazu prädestiniert ist.
Auch mit dem offiziellen Betriebssystem bietet die Dreambox - je nach Modell - eine Fülle an Features:
- Sehr schnelle Umschaltzeiten
- Bei allen Modellen, deren Bezeichnung nicht mit 5 anfängt, kann man eine Festplatte einbauen und darauf aufnehmen. Das Aufzeichnen erfolgt ohne Qualitätsminderung und mit allen Tonspuren (einschl. AC3) und EPG-Infos. Auch verschlüsselte Sendungen können aufgezeichnet und später auf DVD gebrannt werden
- in die Modelle der 70xx'er Reihe kann zusätzlich zur Festplatte auch noch ein DVD-player oder Brenner eingebaut werden
- die Modelle 600 und 7025 haben steck- und somit wechselbare Tuner, es lässt sich z.B. bei einem Umzug von Sat- auf Kabelbetrieb umrüsten
- integrierte, digitale Videotext-Funktion
- etc.
WELCHES MODELL IST DAS RICHTIGE FÜR MICH?
eine kleine Kaufberatung, gilt nur für die aktuell neu erhältlichen Modelle - Auszug aus einem Forenbeitrag von mir:
- 600PVR braucht 2.5" Festplatten, 7020 und 7025 3.5"
- 600 hat kein Display, 7020 grafisches Display (leider mit schlechtem Kontrast, es soll aber bald ein OLED-Nachrüstkit geben...), die 7025+ hat bereits ein OLED-Display
- die 7020 und 7025 haben einen USB-port, eröffnet hinsichtlich der server-funktionen (print-server, etc) neue möglichkeiten. desweiteren kann man images von usb-stick laden und muss nicht umflashen. Ausserdem kann man nen usb-empfänger von nem funkdesktop anstecken und hat maus+tastatur (falls man im inet surfen möchte)
- bei der 600er KANN man eine CF-Karte über das IDE-Interface anschließen, ist etwas Aufwand. die 7020/25 hat nen CF-slot.
- die 7020 hat nen CI-slot (kann man verschiedene verschlüsselungsmodule nachrüsten, die dann smartcards aufnehmen, ist aber egtl egal da man ja die softcams hat^^)
- größe der 600 ist etwa wie eine vhs-kasette, die 7020/25 sind etwa so groß wie ein hochwertigerer DVD-player. gut ausschauen tun alle
- in die 7020/25 kann man einen dvd-brenner einbauen
- bei der 600er und der 7025 sind die tuner steckbar, sodass man bei einem umzug nicht das gerät tauschen muss, sondern nur die tunersteckkarte
- bei der 7025 kann man die beiden tuner beliebig mischen, es gibt tuner für Sat, Kabel und DVB-T
- die Unterschiede zwischen 7025 und 7025+ sind nur das gute OLED-Display der 7025+. Die 7025+ ist nicht teurer als die ohne "plus", die plus ist nur später erschienen. beim kauf auf jeden fall darauf achten, dass es eine mit plus ist!
preise ohne festplatte: die 600 kostet aktuell um 250 EUR, die 7020 um 350 EUR, die 7025+ mit OLED und twintuner um 500 EUR
empfehlung: wer einen twin-tuner benötigt, muss zur 7025+ greifen, ausser dem 150EUR höheren Preis hat diese keine Nachteile irgendeiner Art. Die größten Vorteile der 7020 gegenüber der 600er sind das vorhandene Display, USB-Port und 3.5" Festplatte, (evtl. der optionale DVD-Brenner/Player). Wer das nicht braucht kann ohne zu zögern zur günstigeren 600er greifen.
WAS SIND DIE VERSCHIEDENEN VERSIONEN DER 7020?
Es gibt gar nicht so viele verschiedene Versionen, nämlich nur 2 REvisionen: die frühere 7020 S und die neuere 7020 Si.
Vorteile für den Verbraucher hat die neueren Version eigentlich nicht. Es gab bei der 7020 S bei einigen Usern Probleme mit dem Netzteil (wie schon bei der ersten Dreambox, der 7000). Wenn man allerdings Probleme mit seiner 7020 S hat, tauscht Dream Multimedia diese kostenlos gegen die 7020 Si. Der Tausch ist wirklich nur erforderlich, wenn es Probleme gibt. Alle aktuell neu verkauften 7020 sind schon in der Si-Version, deswegen muss man auch nicht auf die Revision achten.
DIE BEDIENUNG DER 7020
die Meinungen gehen hier etwas auseinander, ich persönlich fand die Bedienung problemlos, meine (technisch wenig versierte) Freundin allerdings anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, nach kurzer Zeit kam sie aber auch sehr gut klar damit.
Die Fernbedienung liegt super in der Hand, die Bedienung funktioniert im wesentlichen nach dem Bewährten Fünf-Wege-Tasten-Prinzip. Auf diese Weise lässt sich die Dreambox sogar ohne Fernseher anhand des Aussendisplays einigermaßen gut bedienen (wichtig z.B. im Radio-Modus). Um die Bedienung am Fernseher etwas zu beschleunigen empfiehlt sich der Gebrauch der vier farbigen Funktionstasten.
Bis hierher entspricht die Bedienung eigentlich jedem anderen hochwertigen Digital-Receiver.
Was manchen Leuten anfangs etwas Schwierigkeiten bereitet ist, dass Die Tasten der Fernbedienung im Aufnahme-Modus anders belegt sind, anstatt zusätzliche Tasten EXTRA für die Aufnahme zu verwenden.
Das sorgt für etwas Verwirrung, wenn man nach einiger Zeit - gut an die farbigen Funktionstasten gewohnt - bei einer Aufnahme mal kurz über die blaue Taste den Wetterbericht aufrufen möchte und dadurch in der Aufnahme herumspult. Allerdings gewöhnt man sich schnell daran.
Ansonsten ist die Bedienung super gelöst. Programmieren über den EPG, Verwalten der Bouquets und Senderlisten, Einstellungsmöglichkeiten der Box ausreizen, all das geht erwartungsgemäß schnell und einfach von der Hand.
DER STROMVERBRAUCH
Wegen des wachsenden Energiebewusstseins ist der Stromverbrauch bestimmt für viele ein interessantes Thema - auch in Hinsicht darauf, dass der Stromverbrauch (neben den Kosten) ein Argument FÜR die Dreambox und GEGEN einen HTPC ist.
Leider habe ich zur Zeit noch eine alte 40GB IBM-Deskstar Festplatte von 2002 mit fehlerhaften Sektoren und ständigem Pfeifen in der Dreambox eingebaut. Die Anschaffung einer besser geeigneten Festplatte (dazu mehr später) ist geplant.
Zu den folgenden Verbrauchswerten ist zu sagen, dass die LNB-Spannungsversorgung ein Multischalter übernimmt und keinerlei DISEQ zum Einsatz kommt.
Voll-Betrieb, mit Festplatte aktiv (Fernsehen, Aufnahme läuft, Bittorrent-Client läuft): 17,8 - 18,4 Watt
Normal-Betrieb, mit Festplatte im Standby (nur Fernsehen): 15,0 Watt
Standby-Modus, mit Festplatte im Standby: 11,5 Watt
Festplatte mal ausgebaut.
Normalbetrieb (Fernsehen): 13,6 Watt
Standby: 10,5 Watt
Deep-Standby: 1,4 Watt
Netzkippschalter aus: 0,0 Watt
Gemessen wurde mit dem Voltcraft Energy Monitor 3000 (siehe mein anderer Test ^_^).
Der normale Standby-Modus braucht also 10 (12 mit festplatte) watt leider relativ viel Leistung. Er schaltet die dreambox nicht wirklich aus, was man allein daran merkt dass nach einem Druck auf die AN-Taste nach weniger als einer sekunde (!) schon bild da ist. ausserdem benötigt man den standby-modus, wenn man aufnahmen per timer machen möchte. man kann beim programmieren eines timers jedoch einstellen, dass sich die box nach der aufnahme in den Deep-Standby Modus abschaltet.
Schaltet man die box für längere zeit ohne gesetzte timer aus (Deep-standby), so braucht die box nur noch knapp über 1 watt. man kann sie dann aber auch ganz über den netzschalter ausmachen, das macht keinen großen unterschied mehr. beim einschalten sollte man dann für das booten der box ca. 40 Sekunden einplanen bevor man fernschauen kann.
Im Grunde ist all das nichts überraschendes. Wer energiebewusst lebt, lässt die box nur bei programmierten Timern im Standby und lässt sie danach automatisch abschalten.
Wer auf den Komfort des schnellen Einschaltens nicht verzichten möchte, oder die Serverfunktionen nutzt, lässt sie ständig im Standby.
Denn bei 20h am Tag Standby (Annahme: 4h ist sie im Schnitt an) sind das im Jahr 0,012 kW x 20h x 365 Tage x 20 cent/kWh ~= 17 EUR im Jahr zusätzliche Stromkosten. Für einen Home-Server im 24h Dauerbetrieb ist das enorm günstig.
DIE BILD- und TONQUALITÄT
ich betreibe meine Dreambox 7020 an einem guten Röhrenfernseher (Panasonic TX32 PX20), dessen Bildqualität bei entsprechender Quelle sehr gut und präzise ist. Ich habe ihn an einen hochwertigen DVD-Player über Komponentenkabel angeschlossen und kann darüber progressiv auf den Fernseher ausgeben. Mit einer Heimkino Test-DVD habe ich die Einstellungen im Service-Menü zur Perfektion gebracht, und denke, dass ich damit eine gute Voraussetzung habe, die Bild-Qualität aller Quellen, die die Qualität eines DVD MPEG2 progressive-Signals nicht übersteigen, zu bewerten. Alles bezieht sich auf den Anschluss über SCART mit RGB als Bildsignal. Da die Dreambox kein progessives Bild ausgibt, lohnt sich der Anschluss über Komponentenkabel nicht für mich.
Der erste Eindruck war eine grobe Enttäuschung. Trotz hervorragender Sat-Signalwerte (SNR 92%, AGC 86%) hat das Bild bei genauerem Hinsehen auf allen Sendern leicht gerieselt und an Rändern mit hohem Kontrast traten sichtbare Farbverfälschungen auf. Da ich in Bezug auf solche Sachen sehr sensibel bin, konnte ich das nicht hinnehmen und versuchte das Problem zu isolieren, in der Hoffnung es läge nicht an der Dreambox. Das tat es auch nicht direkt.
Die Dreambox scheint, warum auch immer, etwas empfindlich zu sein. Der erste große Schritt zur Verbesserung der Signalqualität war, die Dreambox direkt mit dem Fernseher zu verbinden, nicht über den VHS-Recorder. Das beseitigte das Rieseln des Bildes vollständig und die Bildqualität war recht gut. Die (wenn man nicht darauf achtet unmerklichen) Farbverfälschungen konnte ich beseitigen, indem ich mir von einem bekannten ein hochwertiges SCART-Kabel lieh. Damit war das Bild kaum mehr von dem einer DVD zu unterscheiden. Betreibe sie nun wieder mit dem billigen Kabel, aber da der Unterschied wirklich nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen ist, war ich bisher zu geizig, ein neues Scart-Kabel für 40-60 EUR zu kaufen.
Es ist aber gut zu wissen, dass man die Bildqualität dadurch noch weiter steigern könnte.
Die Tonqualität eines Digitalreceivers ist generell recht schwierig zu beantworten, da sie prinzipiell vom Sender abhängt. Gute Tonqualität eines Digitalreceivers bedeutet, das beste aus dem gegebenen zu machen. Meine 7020 ist per optischem Digitalkabel an einen Yamaha-AV-Receiver angeschlossen, der den Ton auf Infinity Beta Lautsprecher ausgibt. Systembedingt macht dadurch eher der AV-Receiver "das beste" aus der gegebenen Quelle, d.h. die Tonqualität wird vorallem durch den AVR bestimmt und ist demnach ausgezeichnet. AC3 (Dolby Digital) 5.1 klingt (natürlich) wie von DVD, der PCM-Ton von Sendungen ohne AC3 kommt auch kristallklar ohne das leiseste Rauschen an den Lautsprechern an.
Der Test ohne AV-Receiver (d.h. Tonausgabe über SCART an den Fernseher) - für diejenigen wichtig die die Fernsehlautsprecher nutzen - ergab dass eindeutig die (beim Panasonic ganz guten) Lautsprecher als einziger die Tonqualität beeinflussender Faktor auftraten.
Radioprogramme klingen ebenfalls hervorragend, bei gutem Sender nicht von CD zu unterscheiden.
Es bleibt mir also nur - da ich nichts negatives über die Soundausgabe der Dreambox berichten kann (kein knistern, kein rauschen, keine aussetzer, kein stocken, nichts) - die Tonqualität als ausgezeichnet zu bewerten.
DIE ZUVERLÄSSIGKEIT
Da es von manchen Kaufinteressenten (insbesondere Umsteigern von einer D-Box 2) immer wieder Fragen gibt bezüglich der Stabilität des Dreambox Betriebssystems gibt, auch hierzu Entwarnung. Ich habe zur Zeit zwei Images im Multiboot (bei der 70xx'er Reihe kann man das Betriebssystem auf USB-Stick, Festplatte oder Compactflash-Karte installieren und booten, sodass man nichts am Flashspeicher der Box ändern muss, was - laut Dream Multimedia - zu einem Garantieverlust führen würde), das offizielle Dream Multimedia Image und das GEMINI-Image, nutze allerdings nur das GEMINI. Habe bisher nicht einen einzigen Absturz gehabt, jeder Aufnahme-Timer hat zuverlässig und problemlos funktioniert. Also keinerlei Probleme mit der Stabilität.
PREMIERE UND PAY-TV
Die 7020 und alle anderen Dreamboxen sind nicht offiziell Premiere-zertifiziert, d.h. sie können im Auslieferungszustand Premiere, Arena oder die Pay-TV Programme diverser Kabelanbieter nicht entschlüsseln. Sie hat zwar zwei Smartcard-Einschübe, standardmäßig können diese aber nur Dreamcrypt entschlüsseln, ein Verschlüsselungssystem das derzeit kein großer deutscher Pay-TV-Anbieter verwendet. Es gibt allerdings zwei Möglichkeiten, die Dreambox doch dazu zu bewegen, Premiere, Arena und Co Smartcards anzunehmen:
1. die 70xx'er serie hat einen CI-Schacht (ähnlich des PCMCIA steckplatzes von notebooks), in dem beliebige Verschlüsselungsmodule installiert werden können. so kann die 7020 um jedes beliebige system erweitert werden.
2. die Softcams: das sind Software-Emulatoren, die der Dreambox "vorgaukeln" ein Entschlüsselungssystem zu sein. Hat man einen solchen Emulator installiert, kann man eine Premiere o-ä.-Smartcard direkt in der Dreambox verwenden. Support von Premiere (o.ä.) hat man dann natürlich nicht zu erwarten. Um die wichtigsten Fragen dazu gleich zu beantworten: 1. es ist nicht schwierig und kompliziert, das einzurichten 2. es ist nicht illegal, wenn man eine legale, bezahlte Smartcard besitzt. Und ohne Smartcard funktionieren die Emulatoren nicht, da sie nur das "Werkzeug" sind, mit dem die Sendung entschlüsselt wird, das "Passwort" dazu befindet sich auf der Smartcard.
WAS IST EINE DBOX2? WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DBOX2 UND DREAMBOX?
Die D-Box 1 und 2 sind Digitalreceiver, die zwischen 1996 und 2001 produziert wurden. Die D-Box 1 war der erste digitale Satreceiver überhaupt. Die D-Box 2 wurde als offizieller Premiere-Digitalreceiver von Nokia, Sagem und Philips in sehr großer Zahl produziert. Auf beiden Geräten kann mit etwas Aufwand der sogenannte Debug-Modus freigeschaltet werden, das ermöglicht, auch auf diese beiden Boxen ein Linux-Betriebssystem aufzuspielen.
Insbesondere die D-Box 2 erfreut sich bis heute aufgrund des Linux-Betriebssystems großer Beliebtheit. Mit einer Community, die noch größer als die der Dreamboxen ist, entstanden hochentwickelte und extrem ausgereifte Linux-Images für die d-Box 2. Es ist sogar gelungen, ein IDE-Interface zu entwickeln, durch das man auch an die d-Box 2 eine Festplatte anschließen kann. Genau wie die Dreambox kann man die d-Box 2 auch in das Heimnetzwerk integrieren.
Bis heute zahlt man für die gebrauchten, jüngstens 6 Jahre alten d-Boxen enorme Preise zwischen 150 bis über 200 EUR. Besonders Nokia-Boxen sind sehr beliebt.
Dies ist genau der Punkt, der kritisch zu betrachten ist. Bis zu 200 EUR für ein gebrauchtes Gerät, von dem man nicht weiss, wie alt es ist, keine Garantie hat und das laut vielen Userberichten und -meinungen für eine Lebensdauer von 7-10 Jahren konzipiert ist, scheint auf jeden Fall überteuert.
Die Tatsache, dass man ab 250 EUR bereits eine Dreambox 600 PVR bekommt, bringt mehr und mehr User dazu, auf eine Dreambox umzusteigen.
Die größten Vorteile einer Dreambox (allgemein) gegenüber der d-Box 2:
- neues Gerät mit Rechnung, Garantie und Support
- um einiges modernere Technik (schnellere CPU, mehr RAM, USB, etc) bietet mehr Möglichkeiten (Multitasking, Maus+Tastatur, etc)
- garantierte Zuverlässigkeit
- garantierter Festplattensupport
- keine Bastelei nötig
Einziger Nachteil: noch teurer.
VERARBEITUNG UND QUALITÄT
Dream Multimedia hatte in der Vergangenheit durchaus ein Qualitätsproblem. Fehlerhafte, überlastete Netzteile waren der Hauptkritikpunkt. Bei den neueren Geräten wurden diese Probleme größtenteils beseitigt. Positiv zu erwähnen ist, dass Problemgeräte anstandslos umgetauscht werden.
Speziell an meiner 7020 stört mich vorallem das schlechte, aus der Entfernung unlesbare Display. Der Kontrast ist einfach zu niedrig. Mit der 7025+ und der angekündigten 8000 verbaut Dream Multimedia endlich ein wertiges OLED Display, das dem hohen Preis der Dreamboxen entspricht. Für 7020 Besitzer wird es durch die tolle Community eine Möglichkeit geben, ein OLED nachzurüsten, was aber mit weiteren Kosten verbunden ist.
Abgesehn vom Display ist die Verarbeitung sehr gut, die Box mutet sehr edel an und macht echt was her. Der Festplatteneinbau geht leicht von der Hand, das Innenleben der Box sieht aufgeräumt aus.
Die Box braucht natürlich keine Lüfter und ist absolut geräuschlos, kein surren, kein rattern (entsprechend leise Festplatte vorausgesetzt).
DIE RICHTIGE FESTPLATTE
Es gelten dieselben grundsätzliche Anforderungen an die Festplatte wie bei jedem anderem wohnzimmertauglichen Festplattenrecorder. Sie sollte möglichst geräuscharm laufen, einen geringen Stromverbrauch aufweisen, nicht allzu warm werden. Die Geschwindigkeit ist zweitrangig.
High-End Festplatten haben in der 7020 nichts verloren, da sie zuviel Strom brauchen und ohne entsprechende Kühlung zu warm werden.
Einige User bauen sich absichtlich 2.5" Notebook-Festplatten ein, da diese auf geringen Stromverbrauch und kühlen Betrieb ausgelegt sind. Allerdings sind sie nur bis 160 GB bezahlbar, selbst mit 120 oder 80 GB sind sie deutlich teurer als ihre größeren 3.5" geschwister.
Empfehlenswert sind die sogenannten CE oder AV platten, die gibt es von allen größeren Herstellern. Diese Festplatten sind speziell für Festplattenrecorder entwickelt.
Empfehlenswert sind z.B. die Western Digital CE Serie (sehr geringer Stromverbrauch: http://www.westerndigital.com/…/products.asp?driveid=289) oder die Samsung CE serie. Bei Seagate wird man natürlich auch fündig.
Die 7020 besitzt ein IDE-Interface, es können mittels eines entsprechenden Adapters aber auch SATA-Platten verwendet werden.
DAS HANDBUCH
Man bekommt ein gedrucktes Handbuch im Taschenbuchformat. Die Bedienungsanleitung ist ausführlich und auch für den Laien recht gut verständlich. Alle Funktionen werden gut erklärt. Ein kleines Lexikon im Anhang hilft, sich mit Fachbegriffen zurechtzufinden.
Das Handbuch ist nicht herausragend, aber erfüllt alle Erwartungen.
DIE GRENZEN
Auf diese Frage wird aufgrund der Funktionsvielfalt nur selten eingegangen: was kann die Dreambox denn nun NICHT?
1. Aufnahmen in DivX/XviD encodieren. Wiedergabe ist auch nicht möglich (zu langsame CPU)
2. ALLES gleichzeitig. Multitasking funktioniert bis zu einem gewissen Grad gut, aber sobald die Steurung der Box träge wird, ist Schluss. Wer dann noch mehr startet und gleichzeitig macht, provoziert einen Absturz. Vorallem der Torrent-Client verbraucht Ressourcen. Zwei Torrents gleichzeitig, plus Mail-Server, plus Fernsehen plus Aufnahme und noch ein Spiel sind die äußerste Grenze.
3. Alles was mit Videoschnitt und -codierung/komprimierung zu tun hat. Dafür ist die CPU natürlich zu langsam.
4. (File-Server) Wirkliche 100 MBIT im netzwerk schaft die 7020 nicht. Zieht man eine Datei von der Dreambox auf einen PC, erreicht die Box zwischen 3 und 4 MB/s, das entspricht um die 30 MBIT/s
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DAS FAZIT
Für den Erfahrenen (d-Box 2 Umsteiger, jemand der sich mit Computern und Heimkinotechnik etwas auskennt):
Die Erfüllung aller Träume! Die Dreambox überzeugt nicht nur in Ihrer unendlichen Funktionsvielfalt, auch die Bild- und Tonqualität lässt hohe Ansprüche Erfüllung werden. Die Bedienung ist ein Kinderspiel, Festplattenaufnahmen und Timeshift möchte man nach einiger Zeit nicht mehr missen.
Wenn man die Dreambox zu seinem Hobby machen möchte, bietet sie genug Möglichkeiten.
Wenn man sie einfach "nur" ausgiebig nutzen möchte, lädt man sich einfach immer das aktuellste GEMINI runter und schaut bei Bedarf, was sich so alles im BluePanel (dem GEMINI zusatzmenü) befindet.
Wenn allerdings Aufnahmen und dabei anderes Programm schauen gewünscht wird, muss man zur 7025+ greifen, deren beliebig mischbarer Twintuner lässt keine Wünsche mehr offen und hat dazu ein schickeres Display.
Für den Laien, der sich nicht allzuviel damit beschäftigen möchte, sondern einfach Fernsehen und aufnehmen will:
Die Dreambox bietet alle Funktionen, die man such wünscht, ist allerdings ein bisschen zuviel des guten. Es gibt auf jeden Fall günstigere Möglichkeiten. Am besten Mal beim guten Fachhändler beraten lassen
Für den HDTV-Enthusiasten:
Derzeit gibt es noch keine Dreambox mit DVB-S2 (HDTV-) Tuner. Die Dreambox 8000 ist schon eine halbe Ewigkeit angekündigt, hat sich immer wieder verschoben und nun gibt es gar keinen Release-Termin mehr. Ausserdem wird der Preis bei ca. 800 EUR liegen.
Wenn es unbedingt ein Linux-Receiver mit HDTV sein muss, gibt es drei Möglichkeiten: 1. HTPC (teuer) 2. die Reelbox (auch teuer) 3. den Kathrein UFS 910 (ca. 250-300 EUR)