Kabelnetzer Iesy: Hessische Wohnungswirtschaft droht mit Abkopplung

  • Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft hat dem hessischen Netzbetreiber Iesy Konsequenzen für seine Preisgestaltung angedroht.


    "Sollte Iesy nicht reagieren, werden wir uns von der Kabelversorgung abkoppeln", sagte Rudolf Ridinger, Vorstandssprecher des Verbandes am Montag in Frankfurt bei einem Kabelkongress der hessischen Wohnungswirtschaft. Zuvor hatten sich die Teilnehmer auf gemeinsame Verhandlungen mit Iesy und Anbietern von so genannten Kopfstellenlösungen verständigt. Letztere speisen Satellitensignale für größere Wohneinheiten zentral ein und verteilen sie an die Haushalte über ein Koaxnetz.


    Direkter Satellitenempfang bei Endverbrauchern sei keine realistische Alternative, erklärte Ridinger. So sei er einerseits auf den Rundfunkempfang beschränkt, bietet also keine Internet- oder Telefonieanbindung, andererseits müsse auch befürchtet werden, dass die von einigen Programmanbietern angekündigten Verschlüsselungen realisiert würden und die Kosten damit in die Höhe gingen.


    Hintergrund des Streits der Wohnungswirtschaft mit Iesy sind angekündigte bzw. bereits vollzogene Preiserhöhungen der Kabelnetzbetreiber. Die Wohnungswirtschaft sieht diese nach eigenen Angaban als "fundamentalen Angriff auf die Wettbewerbsfreiheit bei der Multimediaversorgung". Indizien dafür seien die Preissteigerungen für die multimediale Grundversorgung bei gleichzeitigen Lockangeboten für digitale Angebote, hieß es.


    Ridinger kritisierte, dass Kartellaufsicht und Politik nicht einschritten. Er forderte die Verantwortlichen auf, gegen die Macht der Netzbetreiber vorzugehen. Es könne nicht sein, dass man Preiserhöhungsrunden bei der Kabelversorgung faktisch mitvollziehen müssen, ohne die entsprechenden Nutzungsmöglichkeiten zu haben, sagte der Verbandschef. Die Triple-Play-Angebote stünden vielfach schon nicht mehr vor den Toren von Großstädten zur Verfügung. Das heißt, so Ridinger: "Zahlen dürfen alle, Nutzen haben aber nur wenige."


    Der VdW Südwest vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 200 privaten und öffentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Hessen und dem südlichen Rheinland-Pfalz mit einem Wohnungsbestand von rund 400.000 Wohnungen.


    Quelle:http://www.satundkabel.de

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