Zeitung: Pay-TV-Projekt

  • In Deutschland steht offenbar ein neuer Anbieter von Bezahlfernsehen vor dem Start. Er will seine Programme per Satellit über die umstrittene "Entavio"-Plattform von SES Astra verbreiten.


    Das berichtete die "Financial Times Deutschland" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf interne Quellen. Offenbar handelt es sich um das gleiche Projekt, das vom Branchendienst "Der Kontakter" bereits am Wochenende kolportiert worden war (SAT+KABEL berichtete). In beiden Fällen wird der frühere Chef des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland, Roland Steindorf, als Führungsperson ins Gespräch gebracht.


    Weiterhin beteiligt seien verschiedene TV-Manager. Steindorf wird von der "FTD" zitiert, ein Management habe ihn gebeten, in den Beirat zu gehen. Er werde das allerdings nur tun, wenn die Finanzierung stehe. Das ist offenbar noch nicht der Fall. Die Verhandlungen mit Investoren für das Projekt unter dem Arbeitstitel "Stargate" liefen noch, hieß es unter Berufung auf Quellen aus der Branche weiter.


    Anmerkung: Weitere Details und Informationen folgen in Kürze


    [Update] "Stargate": Neue Details zur geplanten Satelliten-Plattform


    Der frühere Vorstandschef von Kabel Deutschland, Roland Steindorf, hat sich in einem Zeitungsinterview über die geplante neue Pay-TV-Plattform auf Astra (Arbeitstitel: "Stargate") geäußert.


    Steindorf, der als Vorsitzender für den Beirat des neuen Unternehmens im Gespräch ist, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe), die Plattform solle als unabhängiger Vermarktungsdienstleister die Bezahlangebote verschiedener Programmanbieter bündeln und dem Endkunden anbieten. Die Vorbereitungen bezeichnete er als weit fortgeschritten. Ein Management-Team sei bereits formiert. Die Verhandlungen mit Finanzinvestoren verliefen "sehr vielversprechend", hieß es. Zuvor war in Medienberichten als möglicher Starttermin bereits März 2007 genannt worden (SAT+KABEL berichtete)


    Die notwendigen Investitionen für technische Infrastruktur und Verwaltung bezifferte Steindorf im Pressegespräch auf einen hohen zweistelligen Millionenbeitrag. Aussagen zur operativen Führung der Bezahlfernseh-Allianz wollte er nicht treffen. Am Wochenende hatte der Branchendienst "Kontakter" den Chef von NBC Deutschland, Wolfram Winter, als Manager für das operative Geschäft einer neuen Satelliten-Plattform ins Spiel gebracht. Weiterhin erwähnte das Blatt den Medienberater Stephan Goetz und den Ex-Vertriebs-Vorstand von Premiere, Markus Schmid, als potenzielle Kollegen Steindorfs.


    Wie die "FAZ" berichtete, könnte möglicherweise auch der Bundesliga-Sender Arena mit seinem "Tividi-Sat"-Paket auf die "Stargate"-Plattform wechseln. Der Betreiber Unity Media lotet aufgrund der schleppenden Abonnentengewinnung im Satellitenbereich schon seit längerem Alternativen für die Vermarktung aus, schrieb das Blatt.


    Unterdessen mehren sich auch die Anzeichen, dass SES Astra das Projekt als Katalysator für seine umstrittene "Entavio"-Plattform nutzen will, um eine Plattform mit geeigneten Endgeräten im Satellitenmarkt zu etablieren. Der Satellitenbetreiber plane, "Entavio" in jedem Fall für kostenpflichtige Spartenkanäle auf den Markt zu bringen, selbst, wenn die geplante Grundverschlüsselung scheitere. Das gelte kartellrechtlich als unbedenklich, attestiert auch die "FAZ".


    Quelle: Sat+Kabel

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