ZitatAlles anzeigenSeltsame Doppelmoral der Kirchen ...
Bungies 'Halo 3' hat einen Glanzstart hingelegt, den kaum ein anderes Entertainment-Produkt verzeichnen konnte. Satte 300 Millionen US-Dollar Umsatz in der ersten Woche sprechen für sich. Doch nicht nur das Finanzielle spielt eine große Rolle, auch Kirchen wollen sich den Erfolg des Xbox 360-Knüllers samt Story - das Zurückschlagen von angreifenden Aliens - zu Eigen machen.
Laut der New York Times haben viele protestantische Kirchen und Jugendzentren in den USA, die sich sonst immer kategorisch gegen Gewalt aussprechen, Konsolen mit großen Displays aufgebaut und bieten der Gemeinde sogar 'Halo'-Nächte an, in denen das Spiel ab 17 Jahren (in Deutschland ab 18 Jahren) gespielt werden darf.
Quellen berichten sogar von Kindern im Alter von 12 Jahren und etwas älter, die den Microsoft-Shooter ebenfalls in den heiligen Hallen zocken. Die Kirche rechtfertigt das Lockmittel übrigens damit, dass Jugendliche sonst der Kirche fernbleiben und man nun eine Chance sieht, religiöse Inhalte und Werte zu vermitteln. Man müsse moderner werden, so die Meinung einiger Pfarrer US-amerikanischer Gemeinden.
Bereits jetzt hat das seltsame Verhalten viele Kritiker hervorgerufen. Unter anderem meldete sich der Präsident des Institute on Religion and Democracy, James Tonkowich, zu Wort: "Wenn man an männliche Teenager herankommen und sie in die Kirchen locken will, könnte man dies auch mit kostenlosem Alkohol und Pornofilmen machen. Meine Haltung ist, dass man das besser machen kann."
Dass sich nicht jede Kirche mit Computer- und Videospielen identifizieren will, machte hingegen die Kirche von England deutlich. Sie hatten bereits vor einigen Monaten Beschwerde bei Sony eingereicht und ihrem Ärger über den Shooter 'Resistance: Fall of Man' Luft gemacht. Im Spiel wurde nämlich die Kathedrale von Manchester integriert, wofür sich Sony auch entschuldigte.
Nun jedoch wurde der Titel für die British Academy Video Games Awards nominiert, was die englische Kirche wiederum aktiv werden lässt. Sie fordern von den Veranstaltern, das Spiel aus der Liste zu entfernen, um ein Zeichen für verantwortungsbewussteres Denken zu setzen. Hier wurde noch keine Entscheidung getroffen.
Quelle: gameswelt.de
