Gudrun Landgrebe als Hexe in Märchenparodie von ProSieben

  • (Wolfgang Jung) Schauspielerin Gudrun Landgrebe wird 23 Jahre nach ihrem Erfolgsfilm "Die flambierte Frau" gebraten - als Hexe in der ProSieben-Märchenparodie "Hänsel und Gretel".


    Bis vor kurzem produzierte der Münchner Privatsender eine dritte Staffel der populär gewordenen TV-Reihe, "weil die Resonanz auf die ersten Folgen gewaltig war", hieß es am Set in Prag. Ausgestrahlt werden sollen die neuen Märchen-Parodien ab März 2007. In "Hänsel und Gretel" ist außer Landgrebe auch Janin Reinhardt ("Lotta in Love") zu sehen. "In der Parodie sind die Geschwister frech wie Max und Moritz", meint die Gretel-Darstellerin, die der Hexe wie in der Brüder-Grimm-Vorlage den entscheidenden Stoß in den Ofen versetzt.


    Ortstermin Prag-Vysocany: In der "Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik" schmiedete Emil Kolben (1862-1943) einst Lokomotiven. Jetzt steht in der elf Meter hohen Industrieruine eine Hütte mit dunkelbraunen Lebkuchen-Attrappen sowie ein Zaun aus Lutscher- und Zuckerstangen-Imitaten. Vervollständigt wird die Kulisse von einem künstlichen Wald aus knorrigen Laubbäumen. "Das ist schon bewundernswerte Handarbeit", lobt Landgrebe die Produkte Prager Requisitenbauer. "Dreharbeiten in Tschechien sind zwar nicht mehr so billig wie früher, aber wir bekommen fürs gleiche Geld noch immer mehr Kulissen und Leute", meint ein Mitarbeiter der Produktion.


    Einige Tricks kommen allerdings aus dem Computer. So wirken die Brillengläser der Hexe nicht zufällig wie Fernseher - tatsächlich kann sie damit Verborgenes erkennen. Diese Szenen werden im Nachhinein in den Film montiert. Ihr Kostüm finde sie außerordentlich hübsch, meint Landgrebe, deren Gesicht zwei falsche Warzen schmücken: "Gerne hätte ich noch eine schwarze Katze auf der Schulter. Schade." Neben Reinhardt spielt Axel Stein ("7 Zwerge") ihren Bruder Hänsel und Tilo Prückner ("Adelheid und ihre Mörder") deren Vater. "Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er seine Kinder in eine Besserungsanstalt schickt", beschreibt Prückner seine Rolle.


    Niemand ahnt zunächst, dass "Frau Gutkind", die das in einem Bilderbuchwald stehende Kinderhaus "Pfefferkuchen" betreibt, eine Hexe ist. Bis Hänsel und Gretel obsiegen, bieten die Produzenten Rat Pack (München) und Wilma Film (Prag) eine Menge Klamauk und Kalauer: wie bei bisherigen Parodien, etwa "Rotkäppchen - Wege zum Glück". Der erste der bislang acht ausgestrahlten Filme brachte ProSieben mit durchschnittlich 5,39 Millionen Zuschauern eine nahezu märchenhafte Quote. Ab Frühjahr 2007 werde der Sender zusätzlich acht Parodien von Filmklassikern wie "Dirty Dancing" und "Die 3 Musketiere" produzieren, verriet Unterhaltungschef Jobst Benthues.


    Zum Autorenteam soll dann auch Erik Haffner zählen, der in Prag bei "Hänsel und Gretel" Regie führt. "Für mich ist ein solcher Film auch eine Erholung von ernsteren Stoffen", sagt Landgrebe, die 1983 mit dem Sozialdrama "Die flambierte Frau" den Durchbruch geschafft hatte. "Ich habe immer gerne in Märchen gespielt und sehe das überhaupt nicht als minderwertigeres Genre", betont sie. Prückner stimmt dem zu: "Ich komme ja vom Kindertheater und habe lange vor dem Boom gewusst, dass Märchen auch etwas fürs Kino sind.


    quelle: sat+Kabel

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