Sonnensturm bedroht Satelliten - weitere Beeinträchtigungen erwartet

  • dpa/pk) Die Satelliten der europäischen Weltraumagentur ESA haben den bislang stärksten Sonnensturm des Jahres überstanden.


    Das sagte der Leiter der "Cluster"-Mission, Missionschef Jürgen Volpp, am Dienstag im Europäischen Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Mitte vergangener Woche hatte die Sonne in einer starken magnetischen Eruption große Mengen Material, darunter viele elektrisch geladene Teilchen, ausgestoßen und in Richtung Erde geschleudert. Daraufhin wurden Polarlichter beobachtet - sogar über Deutschland.


    Der Partikelstrom von der Sonne bedeute für die zahlreichen elektronischen Bauteile und Computer an Bord von Erdtrabanten und Sonden eine Gefahr, sagte Volpp. "Dann setzen Computer aus, es kommt zu Fehlern in den Speicherzellen, mitunter steigt die Software aus." Die Satelliten schalteten in solchen Fällen allerdings in einen sicheren Modus, um sich zu schützen. Das anschließende "Aufräumen" sei mittlerweile weitgehend abgeschlossen, sagte der Missionschef. Dies gelte vermutlich auch für die Satelliten der US-Weltraumagentur NASA und andere Erdtrabanten. Dies kann auch Kommunikations- und TV-Satelliten beeinträchtigen. Zurzeit sei die Sonne weiter "unruhig", möglicherweise könne es in den nächsten Tagen zu einem weiteren, dann vermutlich aber kleineren Ausbruch kommen.


    Die aktuelle Eruption habe einige Sonnensegel von Satelliten in Mitleidenschaft gezogen. Diese haben laut Volpp dadurch etwa ein halbes oder ein Prozent ihrer Leistung verloren. Raumsonden, die sich auf der dem Ausbruch abgewandten Seite der Sonne befanden, waren demnach nicht betroffen.


    Die Sonne befindet sich nach Angaben von Astronomen zurzeit in einer Phase schwacher Aktivität. Das vergangene Maximum wurde im Jahr 2000 erreicht, das nächste Maximum ist im Jahr 2011 zu erwarten. 2002 und 2003 sei es zu starken Eruptionen gekommen, sagte Volpp. Sie seien bis zu zehn Mal stärker gewesen als die aktuelle.


    Quelle: sat+Kabel

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