Absage an Privatsender-Gebühren

  • Nach zähem Ringen mit dem Kartellamt gibt ProSiebenSat.1 seine Pläne für die verschlüsselte, gebührenpflichtige Ausstrahlung via Satellit auf.




    Das Bundeskartellamt hat in seinem Kampf gegen die Gebührenpläne der großen deutschen Privatsender einen wichtigen Erfolg erzielt.


    Deutschlands oberste Wettbewerbsbehörde teilte am Dienstag mit, die Sendergruppe ProSiebenSat.1 habe von den zusammen mit RTL verfolgten Plänen Abstand genommen, die eigenen Programme über Satellit künftig verschlüsselt auszustrahlen und nur gegen Zahlung einer Freischaltgebühr zugänglich zu machen.


    Das Bundeskartellamt hatte in dem Vorhaben eine verbotene Kartellabsprache zwischen den Sendergruppen ProSiebenSat.1 und RTL gesehen und eine Abmahnung des Geschäftsmodells angedroht.




    Kartellamt vermutete "abgestimmte Strategie"
    Kartellamtspräsident Ulf Böge betonte: "Die schon seit Jahren bestehende Planung beider Sendergruppen, digitales Fernsehen zu verschlüsseln, um es gegen Entgelt zu vermarkten, legte immer den Verdacht nahe, dass es sich um eine abgestimmte Strategie handelt."


    "Würde nur eine Sendergruppe die Verschlüsselung mit einer Freischaltgebühr einführen, müsste sie einen erheblichen Einbruch bei Zuschauern und Werbeeinnahmen befürchten."


    Eine abgestimmte Strategie von RTL und ProSiebenSat.1 hätte dazu geführt, dass sich beide Sendergruppen relativ risikolos am Wettbewerb vorbei eine zusätzliche Erlösquelle erschlossen hätten, befand das Kartellamt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!