Zum Start von FIFA 11 haben wir FC Bayern-Star Holger Badstuber interviewt.
Wenn EA Sports zu Launch-Events zu FIFA 11 einlädt kann man sich sicher sein, dass auch Fußballprominenz anwesend ist. Während wir letztes Jahr die einmalige Gelegeheit hatten mit Bastian Schweinsteiger über FIFA 10 zu sprechen, war dieses Jahr Holger Badstuber vom FC Bayern und der Nationalelf in München vor Ort. Wir haben uns den Nachwuchskicker zur Brust genommen und zu FIFA, Sport- und Bewegungsspielen allgemein und dem Leben als Fußballer befragt.
Das Interview führten Michael Stadler und Sandro Odak.
Gamezone: Hallo Holger! Glückwunsch zum Sieg gestern in Basel, war bestimmt ein hartes Stück Arbeit. Ganz allgemein, wie bist du denn so zum Zocken gekommen?
Holger Badstuber: Das kriegt man ja mittlerweile schon im frühesten Kindesalter mit, fast jeder hat mittlerweile ein Playstation oder so im Zimmer stehen. Wenn man Fußball spielt wie ich, dann will man natürlich auch Fußball auf der Konsole zocken, am liebsten dann gegen Freunde, zu zweit oder auch mal zu viert. Ich bin von daher relativ früh zum Zocken gekommen, spiele aber primär wirklich nur Fußball.
GZ: Letztes Jahr hatten wir ja deinen Kollegen Bastian Schweinsteiger interviewt, der tatsächlich gegen den Finalisten aus dem Journalistenturnier gewonnen hat. Wie sieht’s heute bei dir aus, bist du gut gewappnet?
Badstuber: Ich hoffe natürlich dass ich umsetzen kann was ich mir vorgenommen habe. Ich habe das neue Spiel erst ein Mal gespielt und im Gegensatz zum alten ist da ein Riesenunterschied! Mal sehen wie mein Gegner dann drauf ist, ich denk aber schon dass ich mich dann behaupten kann.
GZ: Spielt ihr dann in der Mannschaft mal zusammen FIFA, vielleicht auch sogar um euch Spielzüge und Taktiken zu veranschaulichen? Ihr habt da ja einen Trainer, der sehr akribisch auf solche Basics achtet.
Badstuber: Komischerweise denk ich das schon, ja. Man hat ja auch im Spiel eine eigene Philosophie und seinen eigenen Plan vom Spiel und ich denke das kann man mit FIFA 11 ganz gut einfangen und ist sozusagen der „Herr im Geschehen“. Man kann jeden Spieler steuern und daneben auch seinen eigenen Stil beobachten.
GZ: Mal ganz ehrlich: Nach den vielen Trainings, den Spielen, den Meetings: Kommt man da eigentlich noch als Mannschaft zusammen um auch mal zu zocken oder ist das eher eine Privatsache?
Badstuber: Wir nehmen die Konsolen häufig mit ins Hotel und wenn man dann eh viel Zeit hat und die zusammen verbringt, dann kann man ja auch mal ruhig ein Spielchen machen. Wir spielen häufig 1vs1 oder auch mal 2vs2 und das macht auch riesig Spaß!
GZ: Ist das dann auch für dich ein Ausgleich? Die Situation ist ja gerade für alle schwer, ist dann das Videospiel für dich eine Möglichkeit, die Seele mal baumeln zu lassen?
Badstuber: Ja klar. Es geht zwar auch wieder um Fußball, aber es ist halt schon was anderes. Man kann dabei einfach mal kleinere Erfolgserlebnisse feiern und dabei komplett das Alltagsgeschehen beim FC Bayern abschalten. Ich liebe Fußball, beruflich wie privat, von daher entspanne ich damit auch, ja.
GZ: Und wie sieht’s da mit anderen Games aus: Wird auch noch was anderes gespielt außer Fußball?
Badstuber: Ich hab eigentlich nur FIFA 10 für die Playstation, aber ab jetzt spiele ich FIFA 11.
GZ: Jetzt bist du ja beim FC Bayern einer der größten Newcomer. Wie ist es für dich mit dem Hype, kann man den wegstecken? Kannst du noch alleine durch die Innenstadt schlendern oder wird man überall angesprochen?
Badstuber: In München wird man natürlich auf der Straße erkannt, auch dank der Erfolge und des guten Fußballs bei der WM. Die Leute bleiben immer freundlich und sind nicht aufdringlich, auch wenn sie Autogramme oder Fotos wollen. Ich bin ja trotzdem ein ganz normaler Mensch.
GZ: Und auch schon mal negative Erfahrungen gemacht?
Badstuber: Nein, nein, überhaupt nicht. Ich seh das von daher ganz locker und geh auch nicht irgendwie angespannt auf die Straßen.
GZ: Ein US-Basketballer hat sich letztens bei EA beschwert, weil er seine Spielerstatistiken in NBA 10 für zu niedrig hielt. Wie ist das bei dir, hast du dir dein Alter Ego angesehen? Bist du zufrieden mit den quantitativen Werten?
Badstuber: Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit mich so genau mit dem neuen Spiel zu beschäftigen. Ich habe vorhin nur eine Runde mit den Bayern gespielt und unsere Teamstärke gesehen, die ist glaube ich höher als letztes Jahr. Da sind wir besser geworden, aber die Details hab ich mir noch nicht angesehen. Ich freu mich trotzdem, dass es mich darin gibt und ich mich selbst spielen kann.
GZ: Gibt es da bei euch eigentlich Konsolenunterschiede? Wird wirklich nur Playstation gespielt oder gibt’s da auch mal eine Xbox 360? Wir fragen, weil das unter Spielern immer wieder zu Streitigkeiten kommt.
Badstuber: Nein, bei uns wird eigentlich nur Playstation gespielt. Ich denke, dass wird auch so bleiben.
GZ: Auch keine Wii? Immerhin gilt die ja [von Move und Kinect als Neuigkeiten mal abgesehen, Anm. d. Red.] als bewegungsintensivste Konsole und „besonders sportlich“.
Badstuber: Die haben wir in der Nationalmannschaft gehabt und auch häufiger mal benutzt, aber privat ist es bei uns doch wirklich eher die Playstation.
GZ: Wie sieht man dann diesen Bewegungstrend als richtiger Sportler bei Konsolen allgemein? Viele Spiele gaukeln einem ja vor, man würde sich nun ehrlich bewegen, Kalorien verbrennen und Yoga-Übungen machen. Ist das sinnvoll?
Badstuber: Ah, ich seh da eher den hohen Spaßfaktor im Vordergrund. Wenn man sich auch mal ein bisschen bewegen kann ist das sicherlich gut und tatsächlich kommt man bei so manchem Game mal ins schwitzen, aber erst mal ist das ein Spaß, den man sich ins Wohnzimmer holen kann.
GZ: Danke für das Gespräch, Holger. Viel Glück im nächsten Spiel!
Quelle: http://www.gamezone.de
geschrieben von Sandro Odak | 01.10.2010 | 13:02 Uhr
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