Nintendo bringt mit dem 3DS Handheld das erste massentaugliche Produkt auf den Markt, das den 3D Effekt für den Betrachter ohne zusätzliche Brille ermöglicht.
Mit dem 3DS haben sich einige grundlegende Dinge in der Benutzung der Spiele verändert.
Bei den bisherigen Konsolen von Nintendo wurde hauptsächlich im unteren Bildschirm mit dem Touchpen in Spielen agiert, mit dem oberen wurden Zusatzinformationen bereitgestellt.
Jetzt übernimmt der obere 3D fähige Breitbild-LC-Bildschirm die Hauptfunktion, gesteuert wird hauptsächlich mit dem Schiebepad/ Sensoren und Drucktasten,
der Touchscreen spielt nur noch eine geringe Rolle dabei.
Grund dafür dürfte der obere 3D fähige Breitbild-LC-Bildschirm sein, die Augen müssen sich immer erst auf den 3D Effekt einstellen.
Wenn man ständig zwischen den beiden Bildschirmen wechseln muss, wird einem sehr schnell schwindlig dabei.
Hardware:
Die Hardware wird in einer farblich angepassten Pappschachtel geliefert.
Zum Release waren zwei Farben verfügbar:
Aqua-blau und Kosmos-schwarz, rot war geplant wurde aber gestrichen.
Im Lieferumfang befinden sich:
- Nintendo 3DS-System
- Nintendo 3DS-Ladestation
- Nintendo 3DS-Netzteil
- Nintendo 3DS-Touchpen
- SD Karte (2GB)
- AR-Karten (6 Stück)
- Nintendo 3DS-Schnellstart-Anleitung in mehreren Sprachen
- Nintendo 3DS-Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen
- Nintendo 3DS-Faltblatt zu Altersbeschränkungen in mehreren Sprachen
- Nintendo 3DS-Faltblatt zu StreetPass Mii-Lobby in mehreren Sprachen
- Pin-Code für Club Nintendo
Nintendo 3DS-System
Oben befinden sich zwei Außenkameras und eine LED die leuchtet, wenn die Kameras benutzt werden.
Jede Kamera hat eine Auflösung von 640 x 480 Pixel (0.3 Megapixel)
Vorne mittig befindet sich der 3,5 Klinkenstecker für Stereo-Kopfhörer,
auf den Anschluss eines externen Mikrofons/ Headset wird nun verzichtet.
Rechts befindet sich die Betriebsanzeige und die Ladeanzeige.
Oben am Scharnier befindet sich die Mitteilungsanzeige diese leuchtet blau bei Mitteilungen, grün bei StreetPass,
orange bei Status von Freunden und blinkt rot wenn die Batterieleistung zu ende geht.
Am Deckel befindet sich der silberne 3D-Tiefenregler und unten der WLAN Schalter.
Daneben befindet sich die Verbindungsanzeige, diese leuchtet gelb bei aktivierter Verbindung und blinkt wenn Daten übertragen werden.
Außen befinden sich die beiden Schultertasten, links befindet sich die Netzteil-Anschlussbuchse (mitte) und die beiden Ladestationanschlüsse.
Mittig ist der Kartenschlitz, bei diesem funktionieren nicht nur 3DS-Karten, auch die älteren DS-Karten und DSi-Karten werden unterstützt.
Daneben ist die Touchpen-Halterung, bei den drei Vorgängern (NDS lite, DSi und DSi XL) war sie an der rechten Seite leicht zugänglich angebracht.
Hier bekommt man den Touchpen nur mit dem Fingernagel raus.
Hinter der schwarzen Blende befindet sich der Infrarot-Sende-Empfänger, genaueres dazu ist noch nicht bekannt.
Der Lautstärkeregler ist wieder analog ausgeführt, beim DSi und DSi XL waren hier zwei Drucktasten für + und - angebracht.
Im SD-Kartenslot befindet sich im Auslieferzustand eine SD-Karte, bei den beiden Vorgängern DSi und DSi XL
war der SD-Kartenslot auf der anderen Seite und eine SD Karte befand sich nicht dabei.
Es werden SD-Karten bis 2GB und SDHC-Karten von 4GB bis 32GB unterstützt.
Die Batterieabdeckung füllt hier den ganzen Unterboden aus.
An den Ecken kann ein Trageband angebracht werden,
bei allen Vorgängern war diese auf der Scharnierseite angebracht.
Der Akku besitzt eine Kapazität von 1300mA und ist gegenüber dem DSi XL (1050mA) etwas größer.
Im geöffnetem Zustand der Konsole ist auf der linken Seite das Schiebepad (Analog Stick), darunter das Steuerkreuz.
Unter dem Bildschirm befinden sich drei Drucktasten Select, Home und Start, gleich rechts daneben der Power Knopf,
darüber sind die vier Steuerelemente A, B,X und Y angeordnet.
Zwischen Start und Power Knopf ist die Öffnung vom Mikrofon.
Der Touchscreen hat eine Größe von 61,4mm x 46,08mm und ist genau so groß wie beim NDS lite, nur wurde die Pixelanzahl von 256 x 192 auf 320 x 240 erhöht.
Im Deckel sind zwei Stereo-Lautsprecher und mittig oben eine weitere Kamera verbaut mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixel (0.3 Megapixel).
Der obere 3D fähige Breitbild-LC-Bildschirm hat eine Größe von 76,8mm x 46,08mm bei einer Auflösung von 800 x 240 Pixel (400 Pixel pro Auge bei aktivierter 3D Funktion)
Neu sind auch der Beschleunigungssensor und der Neigungssensor.
Nintendo 3DS-Ladestation
Nintendo 3DS-Netzteil
Neu bei Nintendo ist diese Ladestation, beim einsetzen der Konsole wird beim angeschlossenen Netzteil die Konsole geladen,
kann aber auch direkt an der Konsole geladen werden.
Die Netzteile vom DSi und DSi XL sind identisch und können auch benutzt werden!
Hinten gibt es eine Klappe die den Zugang zum Kartenschlitz und Touchpen-Halterung ermöglicht.
Den Touchpen bekommt man rein, aber unmöglich wieder raus, beim Kartenschlitz bekommt man sie gerade so wieder raus.
Nintendo 3DS-Touchpen
SD Karte (2GB)
Der Touchpen ist am Schaft aus Metall und ausziehbar von 7,0cm bis 10,1cm.
Bei den Vorgängern waren alle aus Kunststoff und keiner war ausziehbar.
Die SD-Karte ist von Toshiba und besitzt eine Größe von 2GB.
AR-Karten
Die AR-Karten (Augmented Reality oder auch erweiterte Realität genannt) sind aus dünner Pappe.
Nintendo 3DS-Schnellstart-Anleitung in mehreren Sprachen
Nintendo 3DS-Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen
Nintendo 3DS-Faltblatt zu Altersbeschränkungen in mehreren Sprachen
Nintendo 3DS-Faltblatt zu StreetPass Mii-Lobby in mehreren Sprachen
Pin-Code für Club Nintendo
Die Anleitungen sind in mehreren Sprachen und sehr umfangreich gestaltet.
Verarbeitung:
Die Konsole wirkt mit der Hochglanz Optik sehr edel und die Oberfläche ist sehr kratz fest,
aber auf den Innenseiten hätte man darauf verzichten sollen.
Wer draußen gerne spielt, wird oft von den spiegelnden Flächen gestört,
auch aufgebrachte Schutzfolien ändern daran kaum was.
Im Vergleich, rechts mit Schutzfolien von HORI und links ohne Schutzfolien auf dem 3DS.
Ein weiterer Kritikpunkt stellt das untere Display mit den drei Drucktasten dar, diese sind um ca.1,7mm erhaben,
doch die beiden Gummipuffer am Deckel stehen nur 1,8mm raus.
Die beiden Bildschirme liegen aneinander und die Gummipuffer sind nutzlos.
Vergrößert wird der Spalt auch noch, weil der untere Teil vom 3DS verzogen ist,
auf einer ebenen Fläche liegt die Konsole nicht gleichmäßig auf.
Wäre an sich kein Problem, wenn da nicht das lose linke Scharnier mit einem Spiel von ca. 0,4mm wäre.
Dadurch können die beiden Bildschirme aneinander scheuern und verkratzen den oberen Bildschirm,
dass die Lage vom unteren Bildschirm darauf erkennbar ist.
Ich hab zwei Konsolen hier und beide haben die identischen Mängel, also kein Einzelfall!
Obwohl der Akku jetzt größer ist, hat sich die Betriebszeit verringert.
Bei höchster Bildschirm-Helligkeit (Stufe 5) reicht der Akku 3 Stunden,
mit der niedrigsten (Stufe 1) 5 Stunden.
Von Zubehör-Händlern gibt es schon Abhilfe zu dem Problem, dieser Ersatz-Akku soll doppelt so lange halten.
Software:
Das HOME-Menü ist das Portal, wo zu den einzelnen Funktionen navigiert wird.
Mit der HOME-Taste gelangt man sofort wieder aus einer Anwendung/ Spiel ins HOME-Menü zurück,
dabei wird eine gestartete Anwendung/ Spiel pausiert und läuft anschließend weiter.
Gesundheit und Sicherheitsinformationen
Beim einschalten wird nun auf den Hinweis für die Gesundheit und Sicherheitswarnung verzichtet.
Dafür gibt es Informationen zur 3D-Anzeige, Allgemeine Hinweise und zur Anwendung zum nachlesen.
Kartenslot
Spiele die sich im Kartenslot befinden, können gestartet werden.
DS und DSi Spiele werden auf den beiden Bildschirmen auf 320 x 240 Pixel hoch skaliert und füllen den ganzen Bildschirm aus.
Vereinzelt kann es dabei zu Darstellungsproblemen kommen, dann kann die Skalierung verhindert werden.
Beim starten des Spiels muss Start oder Select gedrückt werden und die Anzeige bleibt bei 256 x 192 Pixel,
dabei verringert sich die Größe des Bildes auf 49mm x 37mm.
Bilder können in 2D und 3D aufgenommen werden, diese werden als JPG und MPO wahlweise auf der SD-Karte oder im System gespeichert.
Die Qualität der Bilder ist mehr als bescheiden und wurde im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern nicht verbessert.
Der schon lange überfällige mp3 Player wurde hinzugefügt,
seine beiden Vorgänger waren auf das ACC-Format (m4a, mp4, 3gp) beschränkt.
Die unterstützte Bit rate liegt zwischen 16kbps und 320kbps.
Die Qualität der Wiedergabe mit den beiden verbauten Lautsprecher und meinem Kopfhörer von Sennheiser waren sehr gut.
Bei angeschlossenen Kopfhörer spielt die Konsole auch im geschlossenen Zustand weiter.
Hier können Mii-Charaktere erstellt werden und an andere 3DS-Benutzer über die Mii-Lobby gesendet werden.
Auch in Software können diese übernommen werden, die diese unterstützen.
Hier werden die empfangenen Mii-Charaktere angezeigt die von den anderen Konsolen übertragen werden.
Funktioniert natürlich nur wenn zwei 3DS sich mindestens im Standby befindet und die WLAN-Verbindung aktiv ist.
Bei der ?-Karte sind in den Kartons Mini-Games versteckt, wie Pfeilschießen oder angeln,
bei den Charakterkarten können verschiedene Posen eingestellt und fotografiert werden.
Ein lustiger Egoshooter, wo auf mit selbst fotografierten Gesichtern mit Bällen geschossen wird.
Hier werden alle Funkionen die verwendet werden gespeichert.
Schritte werden gezählt und die dabei gewonnenen Münzen können für Mini-Games eingetauscht werden.
Download-Spiel
Mehrere Konsolen können sich bei Mehrspieler-Spiele verbinden,
NDS, NDS lite, DSi, DSi Xl und 3DS sind dabei untereinander kompatibel,
3DS Spiele funktionieren logischerweise nicht auf den Vorgängern.
Systemeinstellungen
Unter Systemeinstellungen wurden die Einstellungen nun in 4 Gruppen eingeteilt.
Interneteinstellung, Altersbeschränkungen, Datenverwaltung und Allgemeine Einstellungen.
Obere Leiste im HOME-Menü:
Diese Funktionen können auch bei pausierten Anwendungen/ Spiele benutzt werden
um sich z.B. Spielnotizen anzufertigen oder Mitteilungen anzusehen.
Bildschirmhelligkeit
Kann in 5 Stufen eingestellt werden, es gibt sogar einen Energiesparmodus.
Anordnung der Software-Symbole
Die Software-Symbole können von einer Reihe auf 6 Reihen und umgekehrt eingestellt werden,
insgesamt sind 60 Plätze verfügbar und jedes Symbol kann in jede Position verschoben werden.
Spielnotizen
Während einem Spiel können z.B. Notizen gemacht werden, diese werden auf der SD-Karte als JPG gespeichert.
Freundes liste
Registrierte Freunde werden hier angezeigt, diese sehen auch wenn man selber online ist.
Mitteilungen
Mitteilungen erhält man entweder über Spot Pass von Nintendo und Software
oder über StreetPass von anderen 3DS Konsolen.
Internetbrowser
Wird erst in einem späteren Update aktiviert.
Probleme bei Nintendo bereitet noch ein Softwarefehler auf einigen Konsolen, der Fehler bekam dafür sogar schon einen Namen: "Black screen of Death"
Die Konsole hängt sich auf und muss ausgeschaltet werden.
Selber stellte ich das Problem nicht fest, einige konnten durch neu formatieren der SD-Karte den Fehler beheben, bei anderen half nur der Tausch der Konsole.
Fazit:
Erschreckt hat mich die schlechte Verarbeitung vom Gehäuse, ist man von Nintendo überhaupt nicht gewohnt,
ein verzogenes Gehäuse kenne ich eigentlich nur von den Ersatz-Nachbauten aus China.
Mit dem Scharnier kann man sich helfen, hab mir selber ein Crystal-Gehäuse besorgt, wo die beiden Teile mit einem Scharnier verbunden sind.
Ein stärkerer Akku hätte auch nicht geschadet, 3 bis 5 Stunden Betriebszeit sind nicht sehr viel.
Spiegelnde Displays haben alle Handhelden von Nintendo, die umliegenden Gehäuseteile wurden aber stets in matt gehalten die nicht blenden.
Das Konzept hätte ruhig beibehalten werden können, die Augen würden es danken.
Im HOME-Menü wurden viele nützliche Funktionen hinzugefügt, wenn auch erst der Internetbrowser und eShop in einem späteren Update verfügbar sein werden,
den "Black screen of Death" werden sie hoffentlich dabei auch beseitigen können.
Aber trotz all dem macht der 3D Effekt das wieder wett.