In den USA wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Thomas Swingler, den Betreiber
der Seite Cablehack.net eröffnet. Dieser bot in den letzten Monaten gehackte
Kabelmodems zum Kauf an.
Mit den modifizierten Geräten war es möglich, sich anonym und kostenlos in das Netz
eines Kabelbetreibers einzuklinken. Weiterhin konnten die Bandbreiten für den Up-
und Download frei eingestellt und sogar eine andere MAC-Adresse simuliert werden.
Die Geräte kosteten zwischen 38 und 58 Dollar. Swingler wies seine Käufer zwar
darauf hin, dass er keine Verantwortung dafür übernehme, wenn die Kunden das
Modem tatsächlich einsetzen, um sich einen Gratis-Internetzugang zu erschleichen.
Allerdings ist in dem Fall bei weitem nicht nur der Nutzer selbst für verantwortlich zu
machen, so die Staatsanwaltschaft.
Aktuell ist noch unklar, wie viele manipulierte Geräte Swingler bereits verkauft hat.
Nach Angaben der Ermittler der US-Bundespolizei FBI geht es aber wohl nicht nur um
einige Dutzend Geräte. Immerhin sind im Support-Forum rund 4.000 Nutzer registriert
und man habe über das PayPal-Konto des Angeklagten "zahlreiche Verkäufe von
Modems an Kunden in aller Welt" feststellen können.
Möglich wird die Nutzung der manipulierten Modems durch die Eigenheiten des
Internetzugangs per Kabel. Anders als bei DSL kontrolliert der Provider hier nicht
einzelne Leitungen, sondern nur einen Zugangsknoten für eine Reihe von Nutzern in
der Nachbarschaft. Bandbreitenbeschränkungen und Zugangskontrollen müssen also
in den Modems selbst festgehalten sein.